INFRARED - From The Black Swamp
Mehr über Infrared
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inframental Records
- Release:
- 30.09.2021
- Tribal Junction
- No Masters, No Gods
- Lockdown
- Left Lane Fvck!
- Eat Your Own
- From The Black Swamp
- Evil Ascent
- Blood & Sweat
- Eternal Exile
- Tradimento
- Beautiful Death
- Semita Domum
Melodie-armes Geschoss.
Mit einem Jahr Verzögerung steht nun "From The Black Swamp", das dritte Album der kanadischen Thrash-Metal-Formation INFRARED, bereit. Beim Anhören ist festzustellen, dass die Band ihre Stärken bewahrt, ihre Schwächen aber nicht abgelegt hat. Insgesamt stellt die neue Scheibe einen kleinen Rückschritt zu ihrem Vorgänger "Saviours" dar.
Zu den Stärken von INFRARED zählt die Präzision, mit der das Quartett auch bei hohem Tempo und Härtegrad spielt. Auch hat es nach wie vor ein Händchen für ausgefeilte Arrangements. "From The Black Swamp" ist voller ausführlicher Leadbreaks mit rasanten Soli und plötzlich neu einsetzenden Passagen, sodass man schon fast von Prog Thrash reden kann. Ebenso sitzen die wohldosierten Gang-Vocals. Dabei geht die Feinarbeit nicht auf Kosten der Aggressivität. Hier liegt eine knallharte Thrash-Scheibe mit pfeilschnellen Knallern wie 'Lockdown' oder etwas langsameren Stampfern wie 'Eat Your Own' vor, wie sie Fans dieser Stilrichtung schätzen. Ein gutes Beispiel für diese Kombination aus Vorschlaghammer und Präzisionsschraubenzieher ist 'Left Lane Fvck!', ein Lied über rücksichtslose Autoraser. Wenn das kein Thema für Thrash Metal ist!
Ein Manko sind die häufig schwachen Melodien, vor allem für den Gesang, der hin und wieder schon an Sprechgesang grenzt. Auch wenn einzelne Nummern wie 'Evil Ascent' oder 'Eternal Exile' mit einem düster-melodischen Intro gewisse Hoffnungen wecken, so sind die Kompositionen sicher ausbaufähig, abgesehen von einigen Soli (z.B. 'Lockdown'') und Leadbreaks ('Evil Ascent', 'Beautiful Death'). Auf jeden Fall hält INFRARED am Ende des Albums noch eine Überraschung in Gestalt von 'Semita Domum' bereit, einem weitgehend instrumentalen Rockstück, das von ein paar Schlenkern abgesehen keinen Thrash Metal darstellt und insofern den Hörer zum Ausklang dieser Tour de Force wieder zu Atem kommen lässt.
Zusammenfassend könnte ich nun Plattitüden der Sorte "Licht und Schatten" absetzen oder einfach unsere verbale Umschreibung für eine Bewertung mit sieben Punkten zitieren, die wie gemacht ist für diese Scheibe: "Ein gutes Album, dem der letzte Kick fehlt, um es dauerhaft auflegen zu wollen."
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser