INGRIMM - Böses Blut
Mehr über Ingrimm
- Genre:
- Mittelalter / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Black Bards (Alive)
- Release:
- 21.05.2010
- Die Pest
- Tempus Fugit
- Böses Blut
- Eisenwind
- Stella Maris
- Stein Auf Stein
- Ad Bestias
- Der Rabe
- Mörder
- Wasser Zu Wein
- Flammenfest
Die endgültige Verqucikung von Mittelalter und Metal
Bereits auf ihren letzten Alben haben INGRIMM sich eingehend mit der Verbindung aus mittelalterlichen Folk-Songs und metallischen Weisen beschäftigt, hierbei aber noch nicht so recht den Ansatz gefunden, der das Ganze homogen zusammenhält. "Böses Blut" soll nun endgültig der rettende Anker sein und genau das bewirken, was man sich nach jahrelanger harter Arbeit zu erwirtschaften gedacht hat: Erfolg!
Die Aussichten sind im Grunde genommen auch nicht schlecht, denn von Anfang an gehen die beiden Stilistiken besser ineinander über und wirken weitaus stimmiger als seinerzeit noch auf "Todtgeweiht". Die Band kann sich zwar nicht vom dauerhaften IN EXTREMO-Vergleich lösen, was insofern auch okay ist, dass INGRIMM sich bei der melodischen Seite der Potsdamer Superstars bedienen, fungiert hierbei jedoch als die deutlich härtere Variante, die auch nicht davor zurückscheut, ein paar Elemente der APOKALYPTISCHEN REITER zu adaptieren - und schon ist ein Stilmix geschaffen, der durch den deutlichen Gewinn an Inbrunst und Power weitaus überzeugender daherkommt, als INGRIMM dies noch auf ihren ersten beiden Scheiben vermochten.
Zu Beginn bricht dann auch gleich Euphorie aus: 'Die Pest' und 'Tempus Fugit' als potenzielle Single-Kandidaten wissen zu begeistern, 'Eisenwind' besticht mit einer bisher nie dagewesenen Brachialität und auch 'Stella Maris' beinhaltet Hooklines, an die man sich langfristig wird erinnern können. Das gesamte Material scheint kompakter und besser auf den Punkt komponiert, die Melodien zünden dementsprechend flotter und haben auch den nötigen Ohrwurm-Charakter. Lediglich zum Ende hin geht der Band ein wenig die Puste aus. 'Der Rabe' und 'Mörder' schmeicheln den Ohren nicht so charmant wie die vorherigen Songs und bestimmen eine kurze Dürrezeit, die aber in den finalen Songs gottlob wieder aufgehoben wird. "Böses Blut" ist damit sozusagen das 'Make It'-Album, die Platte, die legendäre dritte Scheibe, die so viel über den weiteren Verlauf einer Band aussagen soll. Und wenn es genau um diese altbekannte Geschichte geht, sollten INGRIMM zuversichtlich sein. Denn "Böses Blut" bricht mit allen verkrampften Ansätzen und bringt die Band endgültig auf die Spur.
Anspieltipps: Die Pest, Tempus Fugit, Eisenwind
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes