INHUME - Chaos Dissection Order
Mehr über Inhume
- Genre:
- Grind/Death Metal
- Label:
- T.M.R. Europe/ Twilight
- Release:
- 27.04.2007
- Superior Existence
- Plague Injected
- Oppressing The Weak
- Chaos Dissection Order
- Retaliate
- Severely Deteriorated Flesh
- Dismal
- Abhorrent
- Grind Culture
- Hollow
- Exhume
- Swift Genocide
- Illuminati
- Human Slave Colony
- Bewildered By Rage
- Hate/ Kill
Du liebes Beil, das Coverbildlein lässt ja schon erquickliches Geschnetzel erahnen. Na, und das erste Weh passt dann auch gleich. Die sechs Holländer machen Musik für die Notaufnahme, wenn Rotterdam gegen ManU spielt. Die ist dann nämlich voll und meist junge beschwipste Genossen tragen Fleischwunden, Quetschungen und Freundinnenfotos zur Schau. Die Reihe ausgeschlagener Zähne und aufgeplatzter Hirnrinden im vollgekotzten Gang im Krankenhaus ist lang. Unruhig ist die Reihe der Wartenden, gleich wird die Single Man Brutality die erreichbaren Tropfgeräte geklaut und ausgesoffen haben, da legt in letzter Rettung eine Schwesterschülerin "Chaos Dissection Order" in das Hospitalradio ein und schon verstummt der brummende Haufen. Denn die schütteln alle ihre Köpfe nun, bis der nette Skalpellmann kommt und alle Unleidlichen auf dem Gang im Nu fachgerecht zerlegt – wie auf dem appetitlichen Cover.
Denn hier wird gesägt, gehackt, deformiert und verbrannt, gedornt und gehastet. INHUME grumpgrindet sich durch 16 Tracks, ohne besonderes Interesse an Spielereien zu haben. Eher wird auf Keilerei im Sinne tonaler Gehörgangsschädigung gesetzt. Meist bringt ein dickes Schlaginstrument die fahrende Pathologie in Gang, die Saiten knarzen wie reißende Sehnen, der grummelnde Oberarzt keift seinen schwarzen Kittel an und benutzt mal angenommen recht düstere Zukunfts-Prognosen.
Es gibt nur ein Tempo, eine Singstimmlage (Ph!) einen Rhythmus (Tststs!) und ansonsten viel schweres Getöse, aber nach etwa fünf Minuten weiß man nicht so recht, wie man die weiteren fünfundzwanzig überstehen soll. Eine halbe Stunde Blam Blam Blam und Rööörgh ist immer ein Hörgenuss, aber auch Nervensache. Ich bin grade aufgestanden und die meinen Nerven haben's spielend durchgehalten. In meiner Quittenmarmelade war ein Schweinezahn und ich muss mir jetzt erst mal eine Straßenkatze suchen und der die Augen rauspuhlen.
Nein, Frohsinn will sich auf diesem Zerlegeplättchen nicht wirklich ausbreiten, dafür vermisse ich die Harmonien ... ähem. Eher ist diese eine weitere Platte aus der Sektion Grind (musikalisch), die schon bald Grind (medizinisch) bildet. Hat man den die erste Aufregung, den ersten Schock erst mal verdaut, dann bildet sich Schorf, der irgendwann wie von selbst abbröselt. Sprich: schnell ist's vergessen.
Die halbstündige Sektionslektion lässt sich am besten erlernen anhand von 'Hate/Kill', 'Abhorrent' oder 'Grind Culture' aber wo exakt die Unterschiede liegen, wusste nur die Schwesterschülerin - die musste fürs Cover herhalten, das hat sie nun davon!
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben