INQUISITION - Blodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2016
Mehr über Inquisition
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 22.07.2016
- Intro: The Force Before Darkness
- From Chaos They Came
- Wings Of Anu
- Vortex From The Celestial Flying Throne Of Stoms
- A Black Aeon Shall Cleanse
- The Flames Of Infinite Blackness Before Creation
- Mystical Blood
- Through The Divine Spirit Of Satan A Glorious Universe Is Known
- Blodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith
- Power From The Center Of The Cosmic Black Spiral
- A Magnificent Crypt Of Stars
- Outro: The Invocation Of The Absolute, The All, The Satan
- Coda: Hymn To The Cosmic Zenith
Ein weiterer pechschwarzer Edelstein wertet eine bestechende Diskographie nochmals auf.
Wenn es im Black Metal Bands gibt, deren Popularität in den letzten Jahren mächtig angezogen hat, dann gehört INQUISITION mit Sicherheit dazu, was neben zahlreichen überzeugenden Liveauftritten nicht zuletzt auch daran liegen dürfte, dass der gesamte Backkatalog, der ursprünglich teils über obskure bis dubiose Labels in den Handel kam, über Season Of Mist neu aufgelegt und so einem breiteren Publikum zugänglich wurde. Doch schon vorher fand die bereits 1988 in Kolumbien als Thrash-Metal-Band gegründete und seit ca. 1996 als schwarzmetallisches Outfit in den USA ansässige Band langsam aber sicher den Anschluss an die führenden Institutionen des Black Metals der Neuzeit.
Dies gelang dem Duo durch sein charismatisches Auftreten, durch starke Artworks und durch seine prägnante stilistische Ausrichtung, die sich musikalisch sehr fokussiert und eindringlich präsentiert und vor allem von einer beklemmend düster dräuenden Atmosphäre lebt. Dieser Atmosphäre dienen wuchtige Riffs, nicht allzu höhenlastig und klirrend, sondern rein klanglich nach wie vor mit durchaus voluminöser Thrash-Metal-Schlagseite. Das hallende, aber durchaus natürlich klingende Schlagzeug knüppelt indes oft im angezogenen Uptempo durch, kennt jedoch auch atmosphärischere Parts im gedrosselten Tempo, ebenso wie blastende Ausbrüche und zeigt somit einige Varianz. Vor dem pechschwarzen Instrumentarium steht die eindrucksvoll und dunkel knurrende, meist sauber artikulierte und gut verständliche Stimme von Frontmann Dagon, die viele Hörer durchaus deutlich an Abbath, aber auch hin und wieder an Attila erinnern wird. Neben der Stimme ist es aber auch das Ausbreiten monolithischer, sägender Riffs und die Art der Hooklines, die INQUISITION ein gutes Stückchen weit in Richtung IMMORTAL rücken, bevor die Norweger sich immer mehr in die Nordland-Epik vorwagten, so etwa eindrucksvoll nachzuhören bei 'Wings Of Anu'.
Das neue und inzwischen siebte Studioalbum "Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith" präsentiert INQUISITION aber natürlich keineswegs als Abziehbild der norwegischen Pandafraktion, denn dazu ist Dagons Gitarrenarbeit einfach zu eigenständig, was sich neben dem bereits erwähnten unverkennbaren Gitarrensound auch an der Spielweise zeigt, die wir etwa in den gezupfen, cleanen Passagen im Finale zu 'Through The Divine Spirit Of Satan A Glorious Universe Is Known' oder aber in den eskapistischen E-Gitarren-Leads des instrumental geprägten 'Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith' bewundern dürfen, das förmlich nach den Sternen zu greifen scheint. Auch für eher untypische Facetten ist die Band zu haben, so etwa für das rhythmisch vertrackte 'Black Aeons Shall Cleanse', für das relativ groovige, mantrische 'Power From The Center Of The Cosmic Black Spiral' oder für die schleppende MAYHEMiade bei 'Vortex From The Celestial Flying Throne Of Storms', ohne dabei allzu krasse stilistische Experimente zu wagen oder gar den roten Faden des Albums zu verlieren.
Im Verhältnis zum eigenen Frühwerk ist INQUISITION sicher heute etwas fokussierter und weniger chaotisch. Ja, man ist geneigt, es "souveräner" zu nennen, was dem Album oberflächlich betrachtet natürlich ein wenig von der Spontanität und der Urwüchsigkeit zu nehmen scheint, doch wer sich ernsthaft auf das von beklemmenden Ambient-Spielereien ein- und ausgeleitete neue Werk einlässt, der erkennt doch in jeder Faser des Werkes die monolithische Aura und das eigene Charisma der Band, so dass sich ein weiterer pechschwarzer Edelstein in eine durchweg starke und eigenständige Diskographie einreiht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle