INSOMNIUM - Heart Like A Grave
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2019
Mehr über Insomnium
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 04.10.2019
- Wail Of The North
- Valediction
- Neverlast
- Pale Morning Star
- And Bells They Toll
- The Offering
- Mute Is My Sorrow
- Twilight Trails
- Heart Like A Grave
- Karelia
- The True Morning Star
- Karelia 2049
Oh Fernweh, lass ab von mir!
INSOMNIUM hat mit Album Nummer vier, "Across The Dark" aus dem Jahr 2009, den Thron im melodischen Death Metal erklommen und ihn seither souverän verteidigt. Egal, ob mit den beiden nachfolgenden Hit-Feuerwerken oder der letzten CD "Winter's Gate". Mit eben jener Scheibe gingen die Jungs aus dem karelischen Joensuu ein Wagnis ein: ein Song, 40 Minuten lang, verwoben aus hochklassigen Themen zu einem spannenden Epos.
Wer meint, INSOMNIUM würde zurückrudern und nach dem mutigen Konzeptalbum eine "Nummer-Sicher-Scheibe" auf den Markt bringen, der täuscht. "Heart Like A Grave" ist nämlich alles andere als das. Sechs der zehn Songs reißen die Sechs-Minuten-Marke. Die Schwäche für großartige und erhabene Melodien, die einladen, die Augen zu schließen und das Herz vor Fernweh bluten lassen - das ist einmal mehr die große Stärke des Quintetts.
Den Opener "Wail Of The North" leitet ein ähnlich verträumtes Klavier-Intro ein, das mich gar an die grandiose Einleitung zu "Tales From The Thousand Lakes" von AMORPHIS erinnert. Erneut teilt sich Bassist Nillo Sevänen den Gesang mit den Klampfern Ville Friman und Neuzugang Jani Liimatainen. Das Wechselspiel aus den Death-Metal-Vocals des Bassers mit dem engelsgleichen Klargesang der Gitarristen funktioniert auf "Heart Like A Grave" besser denn je. An dieser Stelle genannt werden muss auch Jens Bogren, den INSOMNIUM mit dem Produzenten-Job fürs Album betraut haben. Das Chamäleon hinter dem Mischpult gilt als einer der wenigen Metal-Produzenten, die keine Fließbandarbeit abliefern. Entsprechend kitzelt er die Stärken von INSOMNIUM heraus und setzt sie besser in Szene als je zuvor. Denn der Sound auf der mittlerweile achten Scheibe des Sextetts ist unschlagbar druckvoll, räumt aber jedem einzelnen Element ausreichend Entfaltungsmöglichkeiten.
Ganz besonders stark sind diesmal auch die Leads. Die waren bei INSOMNIUM schon immer absolute Weltklasse, aber mit dem neuen Klampfer in den Reihen hat sich da doch noch einiges getan. Jani ist Gründungsmitglied der Power-Metaller SONATA ARCTICA und sorgt bei seinem neuen Arbeitgeber für weitere Farbtupfer im Gesamtsound.
Ansonsten bleibt festzuhalten: Wer INSOMNIUM schätzt, der wird "Heart Like A Grave" ungeachtet dieses Reviews eh schon vorbestellt haben. Wer den Finnen immer schon eine Chance geben wollte, der sollte dies verdammt nochmal tun.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic