INTERSPHERE, THE - Relations In The Unseen
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2014
Mehr über Intersphere, The
- Genre:
- Alternative
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Long Branch Records (SPV)
- Release:
- 07.03.2014
- Relation In The Unseen
- Thanks For Nothing
- The Ones We Never Knew
- Out Of Phase
- Panic Waves
- Joker
- Tonight
- Origin Unknown
- Walk On Broken Glass
- The Ghost Of A Chance
- ... Like It Is
- Golden Mean
Die beste Rockband Deutschlands?
"Hold On, Liberty!" hat mich vor zwei Jahren komplett aus den Schuhen gehauen. Wochenlange Dauerrotation, Hits im Dutzend, ein Album wie aus einem Guss, das mir damals wie heute die Höchstnote wert ist. Der "test of time" wurde mit Bravour bestanden, zumal das sympathische Quartett auch livehaftig immer zu begeistern wusste.
Ihr könnt euch also vorstellen, dass Hochspannung herrschte, als das vierte Werk "Relations In The Unseen" sich das erste Mal seinen Weg über die Festplatte und die Soundkarte zu den Boxen bahnte. Vor allem da der formidable Titeltrack und Opener nicht weniger als völlig fantastisch ist. Überraschend hart, mit treibendem Drumming und einem ungeheuer eingängigen Chorus, vorgetragen von der charismatischen Stimme Christoph Hesslers.
Allerdings lockt dieser Einstieg den Hörer ein wenig auf eine falsche Fährte, denn wer jetzt das rockigste und härteste Werk der Bandhistorie erwartet, ist falsch gewickelt. Nein, "Relations In The Unseen" ist stilistisch und musikalisch das am weitesten gefächerte Album der Truppe. Man darf diverse Tasteninstrumente bestaunen und auch die nachdenkliche, zurückhaltende Seite von THE INTERSPHERE kennenlernen.
Das wiederum führt dazu, dass man sich "Relations In The Unseen" viel mehr erarbeiten muss als die beiden zuvor veröffentlichten Hitfeuerwerke. Das mag daran liegen, dass die ruhigen, eher auf Atmosphäre setzenden Songs wie 'Out Of Phase' oder 'Walk On Broken Glass' etwas Anlauf brauchen, um sich im Trommelfell festzusetzen. Vielleicht gibt es aber auch einfach einen dieser Songs zu viel. So sehr ich jede einzelne dieser Nummern schätze, so sehr kann ich mir vorstellen, dass die Häufung (neben den genannten beiden kann man auch 'The Ones We Never Knew', '…Like It Is' und 'Golden Mean' sowie mit Abstrichen 'Origin Unknown' und 'Panic Waves' dazu zählen) einigen Fans Anlass zur Kritik gibt, nimmt sie doch ein wenig den Drive, den die Vorgänger so auszeichnete, aus dem Album.
Auf der anderen Seite ist "Relations In The Unseen" so natürlich noch eine Spur dynamischer und vielschichtiger geworden. Songs wie 'Tonight' oder das bereits erwähnte 'Origin Unknown' wollen nach intensiver Beschäftigung gar nicht mehr aus den Lauschlappen heraus und sorgen so für ein neues Maß an Abwechslung und Einfallsreichtum. Dazu sind Songs wie 'The Joker', 'Thanks For Nothing' oder 'The Ghost Of A Chance' absolute Garanten für allerbeste Stimmbandübungen bei den kommenden Konzerten. Fesselnder und eingängiger kann man Alternative Rock nicht spielen.
Unter dem berühmten Strich ist THE INTERSPHERE damit ein absolut würdiger Nachfolger des brillanten "Hold On, Liberty!" gelungen, der mit seiner Spannbreite und Tiefe ebenso überzeugt wie mit seinen Hits. Hoffen wir, dass sie damit die Welt erobern.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk