INTERSTATE BLUES - Red Was The Sky
Mehr über Interstate Blues
- Genre:
- Bluesrock / Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Selbstverlag / Just For Kicks
- Release:
- 24.09.2010
- The Eternal Axis Of One
- Don't Lead Me Blind
- Tintorera
- Red Was The Sky
- Help Me Find The Sun
- Innerspace Blues
- Just Go Away
- Stir It Up
- Where Do We Go To Die
Vielleicht etwas kalkulierter, aber harter und toller Traditionsstoff.
"Red Was The Sky" ist bereits das neunte Album von INTERSTATE BLUES. 1994 gegründet und 1996 mit dem Erstling "Let It Go" in Erscheinung getreten, zeichnen sich die Amerikaner durch große Könnerschaft an den Instrumenten aus. Was an der Selbstdarstellung der in traditioneller Dreierbesetzung spielenden Gruppe um Gitarrist, Sänger und Komponist Jamie Purpora auffällt, ist das fast schon dogmatische Bekenntnis zum Blues und die Gefolgschaft zu einschlägig bekannten Vorbildern wie vor allem JIMI HENDRIX und stellenweise CREAM.
So liefern INTERSTATE BLUES gute, souverän gespielte Melodien und hochklassige Instrumentalpassagen, die oft einen Jamcharakter annehmen. Doch entdeckt man manchmal sich wiederholende Songstrukturen und wohlüberlegte Spontanität. Als Beispiel diene das grundsätzlich gute Titelstück: Die schreiende Leadgitarre wird durch die freie und vitale Rhythmusarbeit von Bass und Schlagzeug nach vorne getrieben. Live auf der Bühne dürften INTERSTATE BLUES damit vermutlich Hallen zum Kochen bringen, aber in einer auf Hochglanz polierten Studioaufnahme wirkt es stellenweise etwas manieriert und abwechslungsarm. In diesem Zusammenhang ist die Erinnerung aufschlussreich, dass JOHNNY WINTER oder die ALLMAN BROTHERS relativ früh in ihrer Karriere schon Livealben ("And Live" bzw. "At Fillmore East") vorlegten, deren Programme sich kaum mit ihren bisherigen Studioproduktionen überschnitten.
Ich möchte jedoch betonen, dass diese Kritik Jammern auf hohem Niveau ist. Denn was man im einzelnen auch immer bemängeln mag, darf einen nicht überhören lassen, dass hier eine auf jeder Position stark besetzte Band kraftvollen Bluesrock spielt, der zu keiner Sekunde langweilig wird. Der Gruppe steht nicht nur ein sehr virtuoser Gitarrist vor. Während bei so mancher anderen Band der Bassist nur ein paar Obertöne drischt und der Drummer kaum drei Metronommuster beherrscht, steigert hier auch die Rhythmusgruppe mit einem souveränen Vortrag das Hörvergnügen, so bei den härteren Nummern ('The Eternal Axis Of One', 'Just Go Away', vielleicht am besten beim 'Innerspace Blues'), dem ruhigeren 'Help Me Find The Sun' und dem rasanten Instrumental 'Stir It Up'. Wer grundsätzlich auf traditionellen Blues-Hardrock steht, sollte hier keine Offenbarung erwarten, aber er verpasst etwas, wenn er nicht reinhört.
Anspieltipps: Help Me Find The Sun, Innerspace Blues, Stir It Up
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser