INTO ETERNITY - Buried In Oblivion
Mehr über Into Eternity
- Genre:
- Prog Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 23.02.2004
- Splintered Visions
- Embraced By Desolation
- Three Dimensional Aperture
- Beginning Of The End
- Poin Of Uncertainty
- Spiralling Into Depression
- Isolation
- Buried In Oblivion
- Black Sea Of Agony
- Morose Seclusion
Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass uns die Canucks von INTO ETERNITY mit "Dead Or Dreaming" um den Verstand brachten. Die brillante Mischung aus progressiven Elementen, dem Wechsel aus cleanen und gegrowlten Vocals und die mehrstimmigen Leadgesänge haben im Verbund mit Killern der Marke 'Distant Pale Future' oder 'Shallow' sowohl für Maulsperren als auch für Dauerkopfrotationen gesorgt. Das war ganz großes Tennis.
"Buried In Oblivion" macht trotz Wechsel am Mikro – Chris Krall ersetzt Daniel Nargang - genau da weiter, wo "Dead Or Dreaming" aufgehört hat. Beim totalen Wahnsinn. Dabei fällt auf, dass INTO ETERNITY einen ganzen Tacken härter und vor allem frickeliger geworden sind, was sicherlich auch am zweiten Gitarristen Rob Doherty, der mittlerweile Tim Roth an den Klampfen unterstützt, liegt. Und so sind die brutalen Saitenattacken vom Opener 'Splintered Visions' oder 'Embraced By Desolation' zunächst mal alles andere als zugänglich, zumal sich auch die meist clean vorgetragenen Refrains nicht bereits beim ersten Hören in den Lauschern festsetzen.
Doch lauscht man dem glänzend produzierten Silberling mehr als drei Mal beim Geschirrspülen, explodieren die Songs mit einer Vehemenz im Großhirn, dass man kaum mehr anders kann als begeistert zu bangen, ehrfürchtig den wahnwitzigen Gitarrenläufen von Doherty/Roth oder dem Monsterdrumming von Jim Austin zu lauschen. Von den großartigen, harmonischen, mehrstimmigen Vocals aller Bandmitglieder und dem pumpenden Bassläufen von Scott Krall will ich hier erst gar nicht sprechen.
Das große Plus des Quintetts ist aber, dass die hier vorgetragene Ideenvielfalt immer wie aus einem Guss und nie erzwungen klingt. So technisch die Mucke auch ist, sie kommt immer noch aus dem Bauch. Hört dazu einfach einmal das bereits erwähnte 'Embraced By Desolation' oder das mit göttlichem Chorus versehene 'Spiralling Into Depression'.
Das Beste haben sich INTO ETERNITY aber diesmal für den Schluss aufgehoben. Der Gänsehaut erzeugende, balladeske und vollständig mit gefühlvollen cleanen, mehrstimmigen Vocals versehene Titeltrack ist erst der Anfang für das Finale Furioso. Was die Jungs dann beim folgenden 'Black Sea Of Agony' abziehen, ist mit einfachen Worten gar nicht zu beschreiben. Irrwitzige Instrumentalabfahrten geben sich mit fiesem Todesgegrunze und dem wiederkehrenden Chorus des Titelsongs die Klinke in die Hand. 393 Sekunden Wahnsinn!
Das abschließende, akustische 'Morose Seclusion' ist genau der richtige Track, um den im Irrsinn befindlichen Hörer wieder in die reale Welt zurückzuholen.
Was bleibt einem noch zu sagen, wenn an einem Album wirklich alles – inklusive des phantastischen Artworks von Mattias Noren – stimmig ist? Hier muss jeder Metalfan zuschlagen. Egal, ob er auf ANACRUSIS, DEATH, WATCHTOWER, ZERO HOUR, CIVIL DEFIANCE, PSYCHOTIC WALTZ, NEVERMORE oder was auch immer steht. Neben RAUNCHY bisher ganz klar das beste Album des Jahres.
Anspieltipps: Splintered Visions, Embraced By Desolation, Three Dimensional Aperture, Beginning Of The End, Point Of Uncertainty, Spiralling Into Depression, Isolation, Buried In Oblivion, Black Sea Of Agony, Morose Seclusion
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk