IRON ANGEL - Emerald Eyes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2020
Mehr über Iron Angel
- Genre:
- Heavy Metal / Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 02.10.2020
- Sacred Slaughter
- Descend
- Sands Of Time
- Demons
- What We're Living For
- Emerald Eyes
- Fiery Winds Of Death
- Sacrificed
- Bridges Are Burning
- Heaven In Red
- Dark Sorcery
Mit Volldampf in die nächste Runde<br />
IRON ANGEL ist eine Kultband und das bedeutet in vielen Fällen, dass sich in den 80ern, als Kultbands aktiv waren, kein Schwein für sie interessiert hat und mit dem Aufleben des traditionellen Undergrounds in den letzten 20 Jahren jede Menge Leute aus ihren Löchern gekrochen kamen, die lautstark überall erzählen, dass sie die Band schon immer gut fanden, auch wenn sie selbst damals noch nicht einmal geboren waren. Wenn solche Kultbands zurückkommen, reicht es in vielen Fällen für genau zwei oder drei Auftritte auf dem "Keep It True", dem "Up The Hammers" oder dem "Headbangers Open Air", bevor dann wieder Schicht im Schacht ist.
Nicht so im Falle der Hamburger IRON ANGEL, die nach besagten ersten Schritten der Auferstehung nun mit "Emerald Eyes" bereits das zweite neue Album veröffentlichen. Und das ist richtig gut geworden, vermutlich auch vor allem weil man den Kultband-Status hinter sich gelassen hat. Da wäre zum einen die Tatsache, dass außer Sänger Dirk Schröder lauter neue Leute im Line-Up sind, was den Puristen die Zornesröte ins Gesicht treiben dürfte und die Behauptung, das hier habe mit IRON ANGEL ja nix mehr zu tun, entlocken wird. Aber was soll's, wenn die aktuelle Band ziemlich genau das macht, was die Originale damals gemacht haben, nur eben in einer deutlich aktualisierten Form? Denn nach wie vor wird Speed Metal gezockt, das Tempo ist durchgehend hoch, die Songstrukturen eher einfach und alles klingt sehr deutsch und gradlinig, so dass die Faust ganz von allein nach oben geht, sich das Bier von selbst öffnet und man am nächsten Tag mit Nackenschmerzen aufwacht, ob man will oder nicht.
Der Sound ist zeitgemäß und druckvoll, ohne modern zu klingen, Dirk ist gut bei Stimme und pendelt zwischen dem straighten, rauheren Gebell und den etwas melodischeren Refrains, dass es eine wahre Freude ist. Und dann sind da noch die Songs, keiner ist schwach und alle passen super zu den aktuellen IRON ANGEL. Dennoch will ich ein paar Lieblinge herausheben, die da wären: 'What Are We Living For?', 'Bridges Are Burning' und vor allem 'Sacrificed'. Alle machen einfach sehr viel Spaß, lassen sich schnell mitgrölen und stellen das beste am deutschen Altmetall zur Schau. Was ist also die Konsequenz? Gebt IRON ANGEL mit "Emerald Eyes" eine Chance, wenn ihr guten, klassischen Metal mit erhöhter Geschwindigkeit und klar deutschem Profil mögt, ganz egal ob das nun eine Kultband ist oder war oder nicht, denn "Emerald Eyes" ist schlicht ein wirklich gutes, frisches Album geworden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst