IRON CURTAIN - Guilty As Charged
Mehr über Iron Curtain
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 14.10.2016
- Into The Fire
- Lion's Breath
- Take It Back
- Relentless
- Iron Price
- Outlaw
- Wild & Rebel
- Guilty As Charged
- Turn The Hell On
Traditioneller Speed Metal mit Blicken nach England.
Die Spanier von IRON CURTAIN sind mit "Guilty As Charged" zurück. Nachdem ich das Debütalbum verpasst hatte, bin ich über den Zweitling "Jaguar Spirit" in Kontakt mit der Musik des Quartetts aus Murcia gekommen. Drei Jahre später melden sich die Jungs zurück - und haben mit Pure Steel Records mittlerweile eines der renommiertesten traditionellen Metal-Labels hinter sich.
Mit acht eigenen Songs (und einem ordentlichen Cover des FIST-Klassikers 'Turn The Hell On') gibts knapp 36 Minuten traditionellen Metal irgendwo zwischen klassischem Speed Metal (EXCITER, ANVIL) und den härteren Vertretern der britischen Szene (TANK, MOTÖRHEAD, RAVEN, VENOM). Das heißt: Hier wird nichts melodisch glatt gebügelt, auf eine Hochglanzproduktion wurde sicher nicht unbewusst verzichtet und es gibt echten Metal zum Mitgrölen, zum Fist-Raisen, zum Headbangen - wer also bei Heavy Metal nur an Bands wie SABATON, IN FLAMES oder VOLBEAT denkt, braucht nicht hineinhören und im Grunde auch nicht weiterlesen.
Wer bei Heavy Metal aber an Festivals wie das Keep It True oder das Headbangers Open Air, an die frühen 80er, an rohen Sound und ganz viel Energie denkt, der kann hier eigentlich nichts falsch machen. Klar: Die spanischen Jungspunde erfinden das Rad nicht neu, und anders als manch andere "neuere" Band wie RAM, ENFORCER oder PORTRAIT servieren sie uns auch keinen Treppchen-Kandidaten. Aber gut gemachter Old-School-Heavy-Metal ist rar in einer Zeit der Plastikproduktionen, und hier gibt es fraglos Qualitätsware serviert.
Der Opener besticht durch den mitsingbaren Refrain, bei 'Lion's Breath' reißt der nicht immer saubere Refrain ebenso mit wie die feinen Gitarrenleads. Trotz allem wäre der Gesang, so herrlich-roh und erfrischend er klingen mag, noch ein Bereich, bei dem eine leichte Qualitätssteigerung möglich wäre. Mike Leprosy hat eine sympathische Stimme, aber der letzte Funken Wiederkerkennungswert fehlt hier noch, und ich glaube, da könnte man noch etwas mehr heraushholen. Also Jungs, bitte nicht den Sänger wechseln, sondern einfach noch ein bisschen mehr proben.
An der Aufnahmequalität sollte dagegen nichts geändert werden. Das ist herrlich roh und trotzdem nicht dilletantisch, da könnten sich die Jungs von OMEN mal eine Scheibe von abschneiden. Während zuletzt auch etliche US-Metal-Bands ihre schönen Gitarren-Melodien in einem zu "fetten" Soundgewand untergehen ließen, ist bei den Jungs von IRON CURTAIN alles klar zu hören, und trotzdem ist das Album sehr aggressiv.
Ein paar schwächere Nummern haben sich auch auf dem Album auch versteckt, aber insgesamt schafft es die Band, zu überzeugen, auch mit den etwas langsameren Nummern wie 'Relentless', bei der ich auch etwas von der Solinger Stahlschmiede heraushöre.
Der Name IRON CURTAIN steht also für Qualitätsware für den traditionellen Headbanger. Zur Spitze der Bewegung fehlen noch ein paar Schritte, aber den eingeschlagene Weg ist fraglos der richtige. Ich freue mich auf weitere Alben.
Anspieltipps: Lion's Breath, Relentless
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer