IRON FATE - Crimson Messiah
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2021
Mehr über Iron Fate
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records / Soulfood Music
- Release:
- 17.12.2021
- Crimson Messiah
- Malleus Maleficarum
- We Rule The Night
- Crossing Shores
- Mirage
- Strangers (In My Mind)
- Hellish Queen
- Guardians Of Steel
- Saviors Of The Holy Lie
- Lost Forever [nur CD]
Edelstahl!
2021 war kein schlechtes Metaljahr, aber zum Jahresende legt das deutsche Quintett IRON FATE mit seinem Zweitling "Crimson Messiah" ein sehr starkes Album vor, den Nachfolger des über zehn Jahre alten Debüts! Auf ihrem neuen Album arbeitet sich die Gruppe nicht an einem eng umrissenen Unterstil ab, sondern hat ein abwechslungsreiches Programm im Angebot, das sich aus verschiedenen Rockspielarten speist. Was aber viel wichtiger ist, "Crimson Messiah" enthält so manche gelungene und packende Komposition. Die Musik transportiert Dramatik und Emotionen, und der Sänger raunzt weder noch nölt er wie ein Popsänger.
Hauptsächlich scheint der Sound von IRON FATE am US Power Metal der 80er-Jahre orientiert zu sein. Dabei frage ich mich, ob es wirklich nur die stimmliche Ähnlichkeit des Sängers mit dem jungen Geoff Tate ist, die mich hin und wieder an QUEENSRYCHE in der Frühphase (EP, "The Warning") denken lässt. Stellenweise kommen mir auch die ersten Jahre von HELLOWEEN in den Sinn. Aber wie eingangs erwähnt, ist "Crimson Messiah" keine monotone Scheibe. Vor allem das Titelstück und 'Malleus Maleficarum' zum Eingang haben eine leichte Thrash-Schlagseite. 'We Rule The Night' hingegen ist Gute-Laune-Metal im 80er-Sound. Es klingt wie eine Mischung aus verschärften BON JOVI und QUEENSRYCHE zu "Rage For Order"-Zeiten mit DEF-LEPPARD-Chören. Hier sind die geschickt eingestreuten Lead Fills erwähnenswert. In 'Guardians Of Steel' jubilieren Gitarrenmelodien wie bei dieser anderen Band mit IRON im Namen, bevor der basslastige Schleicher 'Saviors Of The Holy Lie' die LP beendet. Auf der CD folgt noch 'Lost Forever', ein Cover von BLACK SABBATH aus ihrer Zeit mit Tony Martin. Natürlich ist das fast zehnminütige 'Strangers (In My Mind)' zu erwähnen, das wie viele Longtracks balladenhaft anfängt und allmählich an Härte und Tempo gewinnt. Allerdings wirkt dieser im Kern gute Titel etwas langatmig, weil die langsamen Passagen zu lange dauern. Die Doppel-Leadgitarren aber sind klasse.
Überhaupt liefert die Zwei-Gitarren-Band IRON FATE, die bei einigen Nummern noch durch einen Gastgitarristen verstärkt wird, starke Soli, Riffs und Läufe ab. Dabei spricht es für die Klasse des Albums, dass Leadgitarren nicht nur in abgesetzten Soli, sondern teilweise auch neben dem Gesang mitten in den Liedern zu hören sind, sehr beachtlich etwa in 'Crossing Shores' mit einem Gastauftritt von Harry Conklin (JAG PANZER) und in 'Mirage'.
Lange Rede, kurzer Sinn: "Crimson Messiah" ist ein starkes Metalscheibchen mit Melodie und Härte, das nicht einfach nur mit Sounds herumtrickst, sondern den Hörer zu packen vermag.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser