IRON MAIDNEM - 10 Wasted Years
Mehr über Iron Maidnem
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Nail Records / Hammer Records
- Release:
- 10.02.2009
- Moonchild
- Wasted Years
- Deja-vu
- Seventh Son Of A Seventh Son
- Revelations
- Sun And Steel
- Back In The Village
- Rime Of The Ancient Mariner
- Infinite Dreams
- Sea Of Madness
- Run To The Hills
- Alexander The Great
Hier also völlig überraschend die neue CD von IRON MAID...
Hier also völlig überraschend die neue CD von IRON MAID... NÖ, stimmt ja gar nicht. Meine Ungarisch-Kenntnisse sind zwar recht rudimentär, aber nachdem ich nach knappen zehn Aufenthalten im Lande der Magyaren noch weiß, dass "nem" so viel heißt wie "nein", dürfte diese Reaktion genau das sein, was die sechs Jungs von IRON MAIDNEM provozieren wollen.
Für eine Coverband ist es eher ungewöhnlich, ein komplettes Studioalbum mit Coverversionen einzuspielen, doch dies machen unsere Kameraden aus Szolnok nicht ohne Grund: Seit zehn Jahren sind sie mit großem Erfolg auf den Pfaden der eisernen Jungfrauen unterwegs, und sie haben sich mit zahlreichen Auftritten in ihrer ungarischen Heimat, in Deutschland und auf dem Balkan völlig zurecht den Ruf erspielt, eine der besten MAIDEN-Coverbands der Welt zu sein, und wer mal die Homepage des Originals danach durchsucht hat, der weiß, dass es davon Unmengen gibt.
Wie könnte eine professionelle Coverband bessere Promotion für ihre Sache machen, als dadurch, dass sie die Perlen ihres Programms auf eine bis ins letzte Detail liebevoll gestaltete CD packt, die auf den ersten Blick den Anschein erweckt, als wäre sie die neue Maiden. Das perfekt an den Stil von Derek Riggs für "Somewhere In Time" angelehnte Artwork ist wirklich toll geworden.
Was die Scheibe zudem auszeichnet, ist die Tatsache, dass sich die Ungarn mit Ausnahme von 'Run To The Hills' gerade nicht auf die totgedudelten Singlehits IRON MAIDENs stürzen, sondern Songs zum Besten geben, die vom Original eher selten gespielt werden und welche die progressive und anspruchsvollere Seite der Briten repräsentieren. So wird der geneigte MAIDEN-Fan sicher Spaß daran haben, sehr originalgetreue und doch erfrischend kraftvoll aufgespielte Versionen von 'Moonchild', 'Wasted Years', 'Deja-vu', 'Seventh Son' und 'Revelations' zu hören.
Dass die Jungs das musikalische Repertoire des englischen Metal-Flaggschiffs perfekt beherrschen, sollte bei derartiger Erfahrung eine Selbstverständlichkeit sein, und doch ist es beeindruckend, wie locker und lässige Béla Boros mit den Harris-Bassläufen das Rückgrat der Musik setzt, während Zoltán Cserfalvi und Mihály Bevíz die charakteristischen Leadgitarren zelebrieren.
Dass eine MAIDEN-Coverband indes mit dem Gesang stehen und fallen wird, sollte ebenfalls klar sein, und auch hier kann ich bedenkenlos Entwarnung geben. Zoltán Kiss orientiert sich natürlich sehr stark am großen Vorbild Bruce Dickinson und hat dessen Timbre und Phrasierungen ziemlich perfekt drauf. Er scheut sich dennoch nicht, eine dezente eigene Note einzubringen, die 'Sun And Steel', 'Back In The Village' oder 'Rime Of The Ancient Mariner' zu mehr werden lassen als bloßen Covers.
Nun, okay, eigentlich nicht viel mehr als das, aber trotzdem: Es macht riesig Spaß, die Scheibe zu hören, weil die Songs in dieser Zusammenstellung und in dieser Aufmachung einfach frisch wirken und die Lust wecken, zum einen die eigenen alten MAIDEN-Scheiben noch mal auszugraben und zum anderen von dem - auch bei mir - sehr etablierten Vorurteil abzurücken, dass reine Coverbands keinen Reiz hätten. Wenn eine Band ihren "Job" so ernst nimmt, wie die Jungs von IRON MAIDNEM, dann hat das durchaus seine Berechtigung. Natürlich ist die Zielgruppe klar umrissen, aber für die ist "10 Wasted Years" sicher eine lohnende Anschaffung.
Anspieltipps: Deja-Vu, Revelations, Alexander The Great
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle