ISLAND - Enigma Of The Stars
Mehr über Island
- Genre:
- Progressive Metal / Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Zeitgeister
- Release:
- 19.08.2010
- Storm Guardian
- Apex
- Solitary Nights
- Enigma Of The Stars
Spannende, avantgardistische und doch urtümliche Musik zwischen Schwelgerei und Brachialität. Schön!
Die über die Zeitgeister vertriebene Bonner Band ISLAND durfte ich euch bereits mit deren im Februar erschienenem regulären Debütalbum vorstellen, und wenn ihr euch daran erinnern könnt, dann wisst ihr, dass ich für dieses Werk nur gute Worte übrig hatte. Das ändert sich auch bei der nunmehr nachgelegten EP "Enigma Of The Stars" nicht, denn wie schon auf dem Album, hat der legendäre norwegische Produzent Tom Kvålsvoll vom Osloer Strype Audio Studio auch hier ganze Arbeit geleistet und die entrückte, verträumte und doch intensive Musik des zum Quintett erweiterten Duos perfekt und vor allem sehr eigenwillig in Szene gesetzt. Der Sound ist weder kalt noch warm, weder altmodisch noch modern. Er hat etwas Urtümliches und doch Zeitloses. Dafür die richtigen Worte zu finden ist schwer.
Das Songmaterial der EP ist - obwohl den selben Sessions entstammend - teils etwas wuchtiger arrangiert als das Debütalbum und so zelebriert "Enigma Of The Stars" eine faszinierende Gratwanderung zwischen schönen, ruhigen Passagen mit klaren Gitarren und klarem Gesang auf der einen und den schon beim eröffnenden 'Storm Guardian' immer wieder durchbrechenden Postcore-artigen, finsteren Versatzstücke und geisterhaftes Klagen auf der anderen Seite. So beschränkt sich die Musik keinesfalls auf melancholisches Schwelgen beschränkt. Es ist mehr geboten und mehr gefordert, was sich auch in der ungewöhnlichen rhythmischen Tribal-Perkussion am Ende des Stückes niederschlägt. Auch das sehr stark vom Bass getragene 'Apex' beginnt verträumt und entrückt, bevor es nach einem geflüsterten Part in wuchtigeres Riffing umschlägt. 'Solitary Nights' gibt sich programmatisch in seiner Gesamtheit akustisch und beschaulich, aber nicht minder fesselnd, während das abschließende achtminütige Titelstück wieder hervorragend zwischen Härte und Verträumtheit pendelt, wobei hier das Riffbetonte und Schwere klar die Oberhand hat.
Das tiefgründige, spannende Texte und ein von Jan Buckard toll gestaltetes Artwork die EP abrunden, muss ich bei einer Veröffentlichung aus dem Zeitgeister-Camp an sich nicht extra betonen, doch das fließt natürlich trotzdem in die Wertung mit ein. Alles in allem eine stimmige Sache für Freunde des avantgardistischen und völlig unkommerziellen Stils des Umfeldes aus dem diese Band stammt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle