ISSA - Another World
Mehr über Issa
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 04.06.2024
- Armed & Dangerous
- All These Wild Nights
- Only In The Dark
- Never Sleep Alone
- The Road To Victory
- Another World
- Kick Of Fire
- Got A Hold On Me
- A Second Life
- The Hardest Fight
- Lost & Lonely
Lässiger, hochklassiger Melodic Rock in Bestform.
Nach nur einem Jahr ist die AOR-Königin ISSA zurück,und serviert uns mit "Another World" ihr bereits achtes Studioalbum. Seit Jahren feiere ich nahezu alles ab, was die Norwegerin einsingt. Das hat primär mit ihrer wunderbaren Stimme zu tun, die wirklich ganz wunderbar rockige Klänge, Pophymnen und Balladen veredelt. Aber auch das Songwriting ist meist gut - oder sogar sehr gut, wie auf dem Vorgänger "Lights Of Japan".
Wie schneidet "Another World" ab? Zunächst kann ich beim Anhören beruhigt festhalten: Es bleibt alles beim Alten, und das ist verdammt gut so. Schon Adenauer mahnte dazu, auf Experimente zu verzichten, und die Skandinavierin und ihr Team scheinen unserem Altkanzler zu vertrauen.
Der Opener 'Armed And Dangerous', der auch als erste Single ausgekoppelt worden ist, weist uns den Weg in den AOR-Olymp, und neben Issas grandioser Stimme sticht auch das schöne Gitarrenspiel von Tom Martin und Leon Robert Winteringham heraus. 'All These Wild Nights' könnte auch von PAT BENATAR oder BONNIE TYLER stammen (ohne diesen geröchelten Gesang), erinnert von den Keyboards her auch an REO SPEEDWAGON. Genrefans dürften begeistert sein. Auch hier sind die Soli wieder hochklassig.
'Only In The Dark' ist etwas ruhiger und erinnert mich sowohl an HEART in den späten Achtzigern als auch an TOTO. Eine gute, aber nicht herausragende Ballade mit zu viel Piano-Schmalz. Der Gesang, das ist aber unbestritten, ist auch hier Weltklasse. 'Nevel Sleep Alone' ist dann die Sorte Melodic Rock, für die wir Issa lieben. Starke Nummer, die einen tief ins Jahr 1988 zurückwandeln lässt. Was für ein Hammer-Refrain! 'The Road To Victory', da habt ihr aber ein bisschen viel JOURNEY laufen lassen im Vorfeld der Aufnahme! Ja, Wahnsinn - JOURNEY ist natürlich ein Weltklasse-Einfluss.
Das Niveau wird auch auf der zweiten Hällfte des Albums gehalten. Der Titelsong erinnert an SURVIVOR, hat aber auch leichte Synthwave-Einflüsse, von denen die Promotion-Abteilung gesprochen hatte. Ein starker Track, der auf diesem Album trotzdem ein klein wenig unscheinbar wirkt. Umso genialer das melodische 'Kick Of Fire', ein brutaler Ohrwurm! Bei 'Got A Hold On Me' gibt es wieder minimale Synth-/New-Wave-Einflüsse, die aber ähnlich unaufdringlich wirken wie bei PAT BENATAR, MR. MISTER oder THE CARS. 'A Second Life' ist eine Hymne, die etwas an TINA TURNER erinnert, hinsichtlich Songwriting und Klangbild. 'The Hardest Fight' ist dann wieder eine recht klassische AOR-Hymne - mit sehr warmem Keyboard-Sound. 'Lost & Lonely' ist noch mal ein Knaller-Abschluss, der das Album auf sehr würdigem Niveau beendet.
Um es kurz zu machen: Das ist im Moment das höchste AOR-Niveau, das ich höre. Ja, auf Augenhöhe mit NESTOR, THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA oder den letzten Alben von JOURNEY oder TOTO - genau da oben bewegt sich ISSA. Weltklasse. Ob ich hier mit der Zeit noch einen halben Zähler mehr geben werde, das weiß ich nocht nicht. Aber wer AOR im Allgemeinen oder ISSA im Speziellen mag, der muss sich dieses Album kaufen.
Anspieltipps: All These Wild Nights, The Road To Victory, Kick Of Fire.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer