ISTAPP - Sól Tér Sortna
Mehr über Istapp
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trollzorn Records
- Release:
- 06.03.2025
- Under Jökelisen
- Nifelheim
- Grýla
- Storm Av Is
- Frostdraken
- Sól Tér Sortna
- Ragnarök
- Istronens Furste
- Kallbrand
- Vinterkrig
Blizzard oder Frostbeule?
Nach sechs Jahren und zwei Singleauskopplungen meldet sich ISTAPP mit einem Album zurück. Die Eiszapfen aus Schweden bringen mit "Sól Tér Sortna" das vierte Studioalbum heraus und frönen der bitterkalten nordischen Mythologie. Nicht nur ihrem Label Trollzorn sind die fünf dabei treu geblieben, sondern auch in Sachen Musikstil bewegt sich die Truppe in gewohnten Gefilden.
Die Mischung aus Black Metal gepaart mit Folk-Elementen ist ein Markenzeichen der Skandinavier, welches sich auch auf dem neuen Langspieler erneut präsentiert. Im Vergleich zum letzten Album "The Insidious Star" ist man etwas aufgetaut, da der Sound weniger aggressiv aus den Lautsprechern dröhnt als gewohnt und eingängiger daherkommt. Auch ist das Album in der Produktion eher zurückgefahren, was einen recht rauen Eindruck vermittelt.
Musikalisch könnte man "Sól Tér Sortna" als würdigen Nachfolger von "The Insidious Star" einordnen, der mehr Reife aufbringt und kompositorisch erwachsener klingt. Besonders 'Storm Av Is' ist dafür ein Paradebeispiel, da der Song super durchläuft ohne auf die genretypischen Ecken und Kanten zu verzichten. Die treibenden Parts sind und bleiben der Magnet, der den Hörer bei der Stange hält und Lust auf mehr macht. Die epische Instrumentenlinie, von kreischenden Shouts begleitet, wird durch die cleanen Folk-Parts manchmal eher schlecht als recht unterbrochen, was den Musikfluss unnötig abwürgt. Beim Titeltrack des Albums wird auf diese Elemente verzichtet, was ihn zum kleinen Highlight des Albums macht. Zwar sind hier Humpamelodien in den Hauptparts vertreten und spannen den Bogen zum anderen Genre, aber das Tempo und der Gesang bleiben stets auf einem angenehmen aggressiven Niveau.
Grundsätzlich ist die erste Hälfte des Albums stimmiger als die Zweite. Dort wird es recht holprig und zu experimentell. 'Ragnarök' leitet zwar nicht den Untergang der Welt ein, aber beendet die Euphorie vor den Lautsprechern. Ab jetzt wird es wirklich wild, da die Übergänge ohne Vorwarnung entgegenschallen und für ständige Verwirrung sorgen. Die restlichen drei Songs können das festgefrorene Ruder auch nicht mehr wirklich herumreißen. 'Kallbrand' und 'Vinterkrig' überzeugen jetzt nur noch punktuell und strengen den zuvor so geschmeidig gemachten Gehörgang ziemlich an.
Die Eiszapfen aus dem hohen Norden haben mit diesem Album ihren Stil bekräftigt, eine klare Weiterentwicklung gemacht und werden mit der Scheibe definitiv auf der Bühne überzeugen können. Wäre der komplette Langspieler auf dem Niveau der ersten Hälfte komponiert, wäre hier die Punktzahl auch deutlich höher ausgefallen, aber dafür ist dann das Gesamtkonzept zu unstimmig.
Anspieltipps: Storm Av Is, Sól Tér Sortna
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Norman Wernicke