IWRESTLEDABEARONCE - It's All Happening
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2009
Mehr über Iwrestledabearonce
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 28.08.2009
- You Ain't No Family
- White Water In The Morning
- Danger In The Manger
- I'm Cold And There Are Wolves After Me
- Tastes Like Kevin Bacon
- The Cat's Pajamas
- Pazuzu For The Win
- Blackeyed Bush
- Eli Cahs vs. The Godless Savages
- See You In The Shell
Bärenwrestling sorgt offensichtlich für unglaubliche Kreativitätsschübe und erstaunliche Stimmbandkunststücke.
IWRESTLEDABEARONCE. Ihr glaubt, dass sei ein merkwürdiger Name, der merkwürdige Musik verspricht? Ihr habt ja keine Vorstellung. Die Musik ist nämlich nicht merkwürdig, die ist komplett - und ich meine wirklich komplett - durchgeknallt. Allen voran Sängerin Krysta Cameron. Wobei Sängerin es nicht ganz trifft. Sie growlt bis in die Tiefen der Hölle, schreit wie am Spieß, keift wie ein Schwein, singt wie eine Rockröhre, ein Popsternchen und eine Operndiva. Und das innerhalb eines Songs, innerhalb von Sekundenbruchteilen. Dafür muss man nur die ersten 22 Sekunden des Openers 'You Ain't No Familiy' hören, wo sich grunzen, keifen und singen die Klinke in die Hand geben. Sie könnte im Prinzip problemlos die Nachfolge bei DYING FETUS, OPETH, ARCH ENEMY, THE GATHERING, NO DOUBT, GUANO APES und NIGHTWISH antreten. Aber wahrscheinlich wäre Krysta damit absolut unterfordert.
Ähnlich wirr sind die Songs an sich. Allein 'You Ain't No Family' jagt einen durch Grindcore, Metal, Jazz, Country und hält zudem noch ein wieherndes Pferd bereit. Im weiteren Verlauf gibt es Hupen, Harfen, Hardcore und heftigstes Geballer. Auch elektronische Beats, Akustikgitarren und atmosphärische Passagen sind dem Quintett nicht fremd. In jeder Nummer ändern sich die eingeschlagenden Richtungen so schnell, dass es schwer fällt, immer zu folgen. Das kann und wird vermutlich viele Hörer absolut überfordern. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich bis heute nicht genau weiß, was hier mit mir passiert. Aber eins ist klar: ich habe Spaß, wenn ich "It's All Happening" höre. Immer wieder muss ich ob des schmalen Grades zwischen Genie und Wahnsinn schmunzeln. Das geht dank der schrägen Ideen der Dame und der Herren auch gar nicht anders.
Natürlich polarisiert eine Band wie IWRESTLEDABEARONCE, aber das ist auch das Ziel der Truppe. Und ich kann jeden verstehen, dem "It's All Happening" zu wirr, zu fragmentarisch, zu extrem, einfach zu viel ist. Das aber ändert absolut nichts an der Tatsache, dass eigentlich jeder mal diese Band antesten sollte. Schon, um sich verwundert die Ohren zu reiben, dass eine Frau so singen kann.
Anspieltipps: You Ain't No Family, White Water In The Morning, Tastes Like Kevin Bacon, Eli Cash Vs. The Godless Savages
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk