18.08.2017 | 12:03
Mein Highlight des Monats im US Metal-Sektor!
Jack Starr ist kein Mann, der einen mit Releases überflutet. Seit 1985 gibt es gerade unter dem Namen BURNING STARR gerade mal sechs Alben (das neue mitgerechnet), und zwischen der letzten und der neuen liegen auch stramme sechs Jahre. Hört man sich das neue Werk (und auch die alten Platten) aber mal genau an, würde man sich wünschen, öfter mal vom alten VIRGIN STEELE-Gitarristen und seiner BURNING STARR-Band zu hören. Der gute Mann schüttelt sich wahre Hits aus dem Ärmel, lässt Drummer Rhino (MANOWAR) diese nach vorne treiben und hat mit RIOT V-Frontmann Todd Michael Hall den perfekten Sänger, der den Songs die Goldlegierung verpasst. Und alles zusammen ergibt dann Hits am Fließband, die in einer perfekten Welt jeder US Metal-Fan, aber auch solche, die keine Berührungsängste mit europäischem Metal haben, begeistern sollten.
Alleine der perfekte Opener 'Secrets We Hide', der melodische Überohrwurm 'Heroes' oder der geile Titeltrack lassen keinerlei Zweifel aufkommen, dass wir es hier mit jemandem zu tun haben, der ganz genau weiß, wie man Songs schreibt. Alleine die Tatsache, dass Mr. Starr an keiner Stelle sich zu profilieren versucht, dass er auch mal zwei Akkorde einfach stehen lässt und nur mal kurz in den Solopassagen sein Können unter Beweis stellt, macht den Mann sympathisch und lässt auch den Hörer aufhorchen, der keinen Bock auf Gegniedel hat. Statt Gefiedel regieren hier Melodien, die man auch gerne mal bei Todd Michael Halls Stammband zu Zeiten von 'Thundersteel' (höre 'The Enemy' und den Kracher 'Stronger Than Steel') genossen hat. Nun mögen harte Zeitgenossen mockieren, dass ein Song wie 'Destiny' stark am Kitsch kratzt, worauf ich als schwer emotionaler Zeitgenosse nur mit einem "drauf geschissen" antworten kann. Es muss ja nicht immer ballern, ab und zu ist etwas fürs Herz gar nicht schlecht; dafür meinen Dank an Jack und seine Jungs!
Etwas Kritik muss bei all der Euphorie aber auch erlaubt sein. Gäbe es diese nicht, würde "Stand Your Ground" tatsächlich an der Höchstnote Kratzen. Wer zum Teufel kam auf die Idee mit den Endsequenzen beim Titelsong und dem ansonsten grandios nach vorne peitschenden 'Stronger Than Steel'? Der andere Kritikpunkt ist, dass die Platte um zwei Songs zu lang ist und 'Escape From The Night' bzw. das arg unterdurchschnittliche 'To The Ends' ruhig hätten fehlen dürfen. Ansonsten ist das Teil schon arg sensationell für mich ausgefallen und zählt für mich zu den absoluten Highlights der letzten zwei Monate.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Michael Meyer