JADED STAR - Memories From The Future
Mehr über Jaded Star
- Genre:
- Female Fronted Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Sensory Records / AL!ive
- Release:
- 24.04.2015
- The Mask
- Wake Up
- Keep On Fighting
- Star
- Into The End Of Time
- Healing The Inner Child
- You'll See
- In Memory
- Raining In Sao Paulo
- Innocence
Ist das Weltall wirklich so farblos wie die Musik von JADED STAR?
Mir tut es immer ein bisschen Leid, schlecht über eine Band zu schreiben. Deswegen fange ich mit dem Guten an. Mir gefällt das futuristische Artwork. Vor allem das Innenleben des Booklets ist mit schönen, comic-artigen Zeichnungen versehen, in denen die Bandmitglieder als in Leder und Nieten gekleidete Raumschiffbesatzung wiedergegeben werden. Es macht Lust, in die Abenteuer des Kampfsterns JADED STAR einzusteigen und zu hören, welche Gefahren in diesem Musiversum denn so lauern und wie sie gebannt werden.
Schade ist, dass die Musik von JADED STAR leider kaum spannender ist als eine durchschnittliche Folge aus der ersten Staffel von "Star Trek: Raumschiff Voyager". Ähnlich wie Captain Janeway und ihre Crew müssen sich Frontheldin Maxi Nil (ex-VISIONS OF ATLANTIS) und ihre Besatzung (u.a. Ex-ICED EARTH-Drummer Raphael Saini und “Gitarrenheld” Kosta Vreto) wohl noch etwas Profil verschaffen, wenn sie so feindseligen Wesen wie den Borg oder Powermetal.de-Schreiberkäuzen Widerstand leisten wollen.
Der Sound von JADED STAR ist modern, klar und druckvoll, dabei aber komplett kanten- und gesichtslos. Und ähnliches gilt für die Musik. Zweifelsohne von Könnern vorgetragen wirken viele Melodien und Arrangements wie vom Recycling-Hof von EVANESCENCE, LACULA COIL und Konsorten. Es kommt auf der ganze Scheibe niemals das Gefühl auf, dass einem ein spannendes Abenteuer erzählt wird. Und dann blickt man auf die Lyrics und lernt, dass man für seine Träume kämpfen soll (ja, kann man schon machen) und später wird dann auch noch über Gefühle geredet. Nett, aber was ist mit den Aliens und der Action? Wollt ihr nicht lieber diese verrückt gewordene Sonne bekämpfen, die wie in eurem Booklet zu sehen ist, der Erde ganz schön nahe kommt? Der Sticker auf der Armatur eures Raumschiffs sagt doch "I Love Earth" also rettet sie gefälligst. Gefühle...
Wieder hellhörig werde ich dann allerdings beim Titel 'Into The End Of Time'. Der ist ganz nett und dennoch: Wie soll denn das gehen? Also so rein physikalisch-relativitätstheoretisch? Macht doch alles keinen Sinn. Doch halt, es geht hier ja um Science Fiction...
Ihr seht, ich versuche beim Hören die Zeit totzuschlagen, denn außer ein paar netten Hinhörern und vielleicht sogar der einen oder andern mitpfeifbaren Melodie ('Wake Up') hat JADED STAR nicht allzu viel zu bieten. Und der Markt in diesem Bereich ist dicht. Es muss also etwas passieren mit diesem Stern, damit er nicht tatsächlich schon ermüdet, bevor er überhaupt richtig erstrahlt. Ein Wurmloch müsste auftauchen, oder so. Stop. Das war ja Deep Space Nine!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Thomas Becker