JAIRUS - Streams Over Sad Parades
Mehr über Jairus
- Genre:
- Postcore/ Hardcore/ Progressive
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontal Noize Records Europe
- Release:
- 18.05.2012
- Chupacabara
- Debord's Ghost
- Dry Yourself Off Richard Millhouse
- Interlude
Englischer Nachhardcorehappen.
So weit zu erfahren war, ist das Debüt des britischen Sextetts aus dem Jahre 2004 "The Need To Change The Mapmaker" damals in der Presse der Insel als eine Art Heilandplatte des englischen Hardcore gefeiert worden. Passiert ja aber öfters dort, einfach mal eine Hysterie anfachen. Also nix Außergewöhnliches soweit. Andererseits: bereits 2004. Dann war es wohl eine ganze Weile still um die Truppe und mit zwei EP's, tastet man sich wohl wieder heran an den Geschmack der Konsumenten.
Mit der 2010er "Build My Gallows High" wurde auch offiziell der Boden der Unteroberdanebengattung Posthardcore betreten. Dabei ist der zurückgestellte Stil, der mit Holzklavierpassagen und Päuschen durchsetzte Erwachsenenhardcore sehr annehmbar und fein durchkomponiert gelungen. Die Arrangements bauen aufeinander auf, ohne Lücken oder Längen zu produzieren. Ein Ausblick aus dem Jahre 2010, der auf eine spannende Fortentwicklung der Band aus der Grafschaft Kent hinwies. Dann noch mal ein PINK FLOYD-Cover, da war es nicht mehr zu überhören.
Und nun die zweite Halblangplatte namens "Streams Over Sad Parades". 'Chupacabara' wird gesanglich von Geert Van de Velde von SHAI HULUD unterbuttert, was der Dynamik auch anzumerken ist. Diese erste Auskopplung weist dabei ebenfalls direkt in die Richtung, die die Band nach der halben Wiederkehr 2010 angedeutet hatte. Natürlich ist der wütende, beißende Krach des Hardcore-Herzen nicht auszumerzen, warum auch? Hingegen, um die Stücke spannender und intensiver zu gestalten, wird in harmonischen Bögen gesungen, werden Melodien unter einen Gitarrenwall gepackt, fast durchsichtig scheinen die zarteren Gesänge durch. 'Debord's Ghost' vereint diese Tugenden eindrücklich und konsequent.
Auch 'Dry Yourself Off Richard Millhouse' nimmt von der eigenen Aufmerksamkeit Besitz und 'Interlude' schließt die Veröffentlichung in -naja -Singlelänge ab. Was bleibt, ist die Erwartung auf eine gelingende Langspielplatte. Voll mit solchen durchdachten, dramatischen Titeln.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben