JAMESON RAID - Raiderstronomy
Mehr über Jameson Raid
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 21.01.2021
- Seven Days Of Splendour
- It's A Crime
- Catcher In The Rye
- Hard Lines
- The Hypnotist
- The Raid
- Gettin' Hotter
- Straight From The Butchers
- Seven Days Of Splendour [Remix]
- It's A Crime [Remix]
- Catcher In The Rye [Remix]
Neue Verwurstung eines NWoBHM-One-Hit-Wonders.
Ich liebe 'Seven Days Of Splendour' von JAMESON RAID - wie könnte man das auch anders sehen? "Raiderstronomy" kommt elf Jahre nach "Just As The Dust Has Setteled", es gab seitdem einige Live-Gigs von den Briten und sogar ein ordentliches Studioalbum. Die Songs sind auf 47 Minuten weitestgehend die selben wie damals, es fehlen sogar ein paar Tracks.
Gibt es also einen Grund, neben dem kultigen Cover, für diese Veröffentlichung? In jedem Fall! Jeder Metaller sollte eine Version der JAMESON RAID-Klassiker im Regal stehen haben. 'Seven Days Of Splendour' dürfte zu den besten NWoBHM-Hymnen gehören, macht für viele diese Band aber auch zum One-Hit-Wonder. Ich glaube nicht, dass jeder völlig problemlos an die elf Jahre alte Compilation herankommt. Und irgendwie braucht man das Zeug ja. Diese Aussage geht auch über den vermeintlich einzigen Hit hinaus. 'It's A Crime' ist ein Gute-Laune-Rocker, der tief im Sound der Siebziger verwurzelt ist. Stärker fand ich immer 'Catcher In The Rye', eine stark von DEEP PURPLE beeinflusste Nummer, die im besten Sinne unglaublich britisch klingt. Der Sampler-Song 'Hard Lines' steckt ebenfalls noch tief in den Siebzigern. Das heißt: Wer bei dem großen Hit an brillianten Frühzeit-Metal denkt könnte bei dieser Werkschaue etwas erschrocken sein, dass wir es weitestgehend doch mit sehr ordentlich gemachtem Hard Rock zu tun haben. Wer die frühe NWoBHM kennt weißt aber auch: Das stimmte damals für viele Bands, selbst für eine Szenegröße wie SAXON auf dem Debüt, die wie die erste JAMESON RAID-EP ja noch aus dem Jahr 1979 stammt. Die Bassläufe machen in jedem Fall unglaublich Spaß und sind teils noch im Boogie Woogie beheimatet!
Etwas metallischer fällt dann 'The Hypnotist' von der zweiten EP aus dem Jahr 1980 aus, eine insgesamt aber eher unscheinbare Nummer. Ein anderes Kaliber ist 'The Raid', wieder mit sehr klassischen Siebziger-Hard-Rock-Gitarren und einem klasse Refrain. 'Gettin' Hotter' ist schon klar im Heavy Metal verortet und gar nicht so weit weg vom IRON MAIDEN-Debüt. Abgeschlossen wird dann die alte Materialverwurstung mit 'Straight From The Butchers'. Der Track klingt wie ein Mix aus ZZ TOP (Gitarren) und QUEEN (Gesang), und das funktioniert erstaunlich gut.
Das einzige Kaufargument für Besitzer der alten Compilation folgt nun erst: Ein Remix der kompletten ersten EP von 1979. Damit wollen wir hier schließen. Was kann ich dazu sagen: Ja, der Sound mag etwas druckvoller sein, einen Tick transparenter und weniger verwaschen. Ich muss aber auch zugeben: Als Fan des Hits und auch der Band an sich wäre das für mich kein Grund, hier noch mal zuzugreifen. Fundamentale qualitative Verbesserungen höre ich nicht.
Abschließend muss natürlich festgestellt werden, dass 'Seven Days Of Splendour' für immer über dieser Band schweben wird. Der Song ist überragend und ein Megahit. Ansonsten gibt es guten, gefälligen, aber nie überragenden NWoBHM an der Grenze zum Hard Rock der Siebziger mit ausgesprochen britischer Note. Mir gefällts gut, es ist ein schönes Zeitzeugnis über die Geburtsstunde des Heavy Metal in der Form, wie wir ihn heute schätzen. Aber sicher ist es nicht das Überwerk, das man unbedingt gehört haben muss.
Anspieltipps: Seven Days Of Splendour, Catcher In The Rye, Gettin' Hotter.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer