JAPANISCHE KAMPFHöRSPIELE - Rauchen und Yoga
Mehr über Japanische Kampfhörspiele
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Bastardized Recordings
- Release:
- 26.10.2007
- Der Angriff startet
- Der Hund kriegt nichts
- Eruiert
- Wir haben nicht gewusst, dass es solche Lager gibt
- Kundenbetreuer
- Punkerpolente
- Hungerhilfe
- Steig aus
- Das Experiment
- Betatier
- Komm, wir drehen einen Porno
- Leute ohne Lust
- 18:46:53
- Erfolg verdammt
- Rauchen und Yoga
- Böses Blut
- Verrat am Metal
Dem neuen Longplayer der JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE eilen schon einige prägnante Vorschusslorbeeren voraus. Die Band sagt selber, es handele sich bei "Rauchen und Yoga" um den progressivsten, brutalsten und dennoch eingängigsten Output seit dem Debüt "Die Großstadt stinkt, ist laut und septisch". Nun, zumindest was die Einprägsamkeit und Aggression der 17 neuen Songs anbelangt, kann man dem Grindcore-Unikum bedingungslos zustimmen. Die Sechserbande kommt in den neuen Stücken noch schneller auf den Punkt, hat mitunter das Gaspedal noch häufiger auf Bleifuß eingestellt, schafft es jedoch gleichsam, mit den heftigen verzerrten Vocals für einen gesteigerten Wiedererkennungswert zu sorgen.
Selbst vergleichsweise sehr kurze Nummern wie 'Erfolg verdammt' oder 'Kundenbetreuer' bleiben schon nach ein bis zwei Durchläufen im Gedächtnis, was für eine Band aus dieser Sparte ja eigentlich schon mehr als ungewöhnlich ist. Derweil geht die Musik bisweilen sehr stark in die Old-School-Thrash-Richtung; die Riffs klingen nach 80er-Ruhrpott und erinnern nicht selten an Szene-Urgesteine wie KREATOR und SODOM, natürlich jedoch mit dem Unterschied, dass auf "Rauchen und Yoga" ein richtiges Speed-Inferno losgetreten wird und man genregetreu nur selten mit Spielzeiten über die 2-Minuten-Marke hinaus glänzt. Diese Parallele mag insofern nicht ungewöhnlich sein, dass Carsten Rehmann, einst verantwortlich für die legendäre TV-Dokumentation "Trash Altenessen", der Band bei den Aufnahmen assistierte. Seinen Einfluss kann man stellenweise recht deutlich heraushören, wobei die Songs jedoch nicht Gefahr laufen, sich zu sehr vom klassischen Material der Band zu entfremden. Alleine Sachen wie 'Der Angriff startet', 'Punkerpolente' und das richtig fette Titelstück nehmen derartigen Befürchtungen den Wind aus den Segeln und stellen mit einer unnachahmlichen Konsequenz klar, wer hier hinter den Instrumenten steht.
In diesem Sinne ist die Bescheinigung der logischen Fortentwicklung für JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE nur noch Formsache und dementsprechend bedenkenlos genehmigt. Die stetig beliebter werdende Grind-Kapelle hat ihr Aggressionspotenzial noch deftiger ausgeschöpft, gleichzeitig jedoch kompakter und eingängiger komponiert. Dass darüber hinaus auch noch ein enorm vielseitiges Album herausgesprungen ist und sich selbst in den kürzesten Tracks eine Menge Details verirrt haben, bestätigt letztendlich, dass diese Band völlig zu Recht an der nationalen Spitze dieser Musikbewegung steht. "Rauchen und Yoga" ist ein erstklassiges, rohes Brutalo-Geschoss und als solches das Highlight der bisherigen JAKA-Karriere!
Anspieltipps: Punkerpolente, Leute ohne Lust, Böses Blut, Das Experiment
- Redakteur:
- Björn Backes