JAWFANE - Me And All My Demons
Mehr über Jawfane
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Exitus Stratagem Records
- Release:
- 26.06.2025
- Damaged Goods
- Cataclysm (Nightmare)
- Me And All My Demons (The Key)
- Friends And Enemies
- Time Hunts Us All
Fette Songs müssen auch fett produziert sein!
Irgendwie bin ich ein wenig hin und her gerissen: Einersits finde ich es wirklich gut, dass die Jungs von JAWFANE nicht blind den typischen Mechanismen der Metalcore-Szene folgen und durchaus bemüht sind, in einem bestimmten Rahmen ihr eigenes Süppchen zu kochen. Andererseits gibt es auf der ersten EP einen leichten Widerspruch zwischen der gebotenen Vielfalt, den wiederkehrenden Aggressionen und der finalen Produktion - denn dort, wo es auf "Me And All my Demons" durchaus auch mal etwas fetter klingen dürfte, kommt das frische Songmaterial recht dünn aus den Boxen und verwehrt der Band damit einen Teil der möglichen Euphorie.
Das in den Staaten beheimatete Quintett stammt ursprünglich aus der Hardcore-Szene und hat sich im Laufe der Zeit immer weiter von den traditionellen Tugenden entfernt, um moderne Sounds im Stile von THE GHOST INSIDE und THE AMITY AFFLICTION zuzulassen. Dass sich die erste EP folglich in einem recht breiten Spannungsfeld befindet und auch melodischen Passagen jederzeit offen gegenübersteht, ist die logische Konsequenz, die sich im Songwriting auch äußerst positiv bemerkbar macht. Eine Nummer wie 'Friends And Enemies' oder der ebenfalls einprägsame Opener 'Dameged Goods' sind folglich auch durchweg hörenswerte Stücke, und auch das sehr raue 'Cataclysm (Nightmare)' geht gut rein, wären da nicht diese soundtechnischen Mängel, die "Me And All My Demons" mit sich bringt. Die Produktion hat zu wenig Volumen, sie klingt an entscheidenden Stellen nicht wuchtig genug, und gerade wenn das Tempo mal deutlich angezogen wird, wie etwa in 'Time Hunts Us All', macht sich erst so richtig bemerkbar, wie wenig Wumms die Scheibe am Ende nur hat - und dieses Manko kann man einfach nicht wegdiskutieren.
Dabei hat JAWFANE fraglos starke Nummern am Start und dürfte so manchen Metalcore-Liebhaber in Sachen Songwriting sofort mitnehmen. Ohne den fetten Unterbau funktioniert das Ganze aber nicht ganz so doll, so dass hier die Prioritäten bei den nächsten Aufnahmen liegen sollten. Dass die Jungs es nämlich drauf haben, können sie hier schon sehr munter beweisen!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes