JELLY JAM, THE - 2
Mehr über Jelly Jam, The
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- InsideOut/SPV
- Release:
- 13.09.2004
- Not Today
- Coming Round
- Empty
- Drop The Gun
- Allison
- Maybe
- She Was Alone
- Angel Or Devil
- You Don't Need Me Anymore
- Runaway
- War Is ...
- Message
Uuuh Baby, dit groovt! Schon der Opener 'Not Today' swingt lasziv mit seinem derart breiten Rhythmus-Arsch, dass man als Hörer darauf nur allzu bereitwillig Platz nimmt und die nächste Dreiviertelstunde stets im Takt mitwiegt: THE JELLY JAM sind wieder da, und wie schon auf dem Debüt gibt es auch auf dem Zweitwerk zeitlosen, hochmelodischen und leicht progressiv angehauchten Rock zu genießen, perfekt eingespielt von drei Musikern der Extraklasse.
Böse Zungen werden nach wie vor behaupten, dass Ty Tabor wie üblich mit seiner Zweitband bessere Arbeit abliefert als in letzter Zeit bei KING'S X - sei's drum, wichtig ist, dass der Marmeladenjam mitsamt seines grandiosen Erstlings keine einmalige Sache ist, sondern die PLATYPUS-Tradition (nun eben ohne Sherininan) konsequent weiterführt.
Dabei ist "2" für mein Gefühl etwas positiver ausgefallen als das Debüt, man musiziert frischer, freier, fröhlicher, unbeschwerter vor sich hin, auch die Lyrics von Ty lesen sich über weite Strecken deutlich angenehmer, auch wenn noch einige Schmachtfetzen der Marke 'You Don't Need Me Anymore' zu finden sind.
Das resultiert dann in akustischen Sommerausbrüchen wie dem bereits erwähnten Opener, einem vor Glückshormonen nur so strotzenden 'Coming Round' oder mit positiver Energie im Überfluss beladenen Kompositionen wie 'She Was Alone' - Sonnenschein, wir kommen!
Hin und wieder wollen die drei Herren natürlich auch zeigen, dass sie unheimlich tolle Musiker sind - als ob wir das nicht auch so wüssten. Wirklich frickelig wird die ganze Chose natürlich nie, aber die kurzen Jam-Einlagen lockern die Songs in jedem Fall auf. Dennoch ist hier wieder einmal weniger mehr, "2" lebt vom praktizierten Minimalismus der Akteure, von denen jeder einzelne vermutlich ein einstündiges Album mit diversen Solo-Eskapaden füllen könnte. Die Songs kommen unverschnörkelt auf den Punkt, sind zumeist simpel gestrickt, nie sonderlich lang - und entfalten so erst ihren ganzen Charme, bringen die pure Magie von Musik, die aus dem Herzen kommt, zur Geltung.
Die späten Sechziger und ganz besonders die Seventies sind wieder allgegenwärtig, die BEATLES klingen erhaben aus den mehrstimmigen Refrains und Strophen heraus, Ty Tabor in seinem Element. Und wenn er dann pure Emotion wie in 'Maybe' vertont, dem Hörer eine wohlige Gänsehaut den Rücken runterläuft, dann liegt man diesem musikalischen Genius wieder willig zu Füßen.
Summa summarum ein tolles Album toller Musiker, welches insbesondere durch Ehrlichkeit, Wagenladungen an Emotionen und verdammt viel Gefühl überzeugt. Und, nicht zu vergessen, durch mächtigst Groove. Baby!
Anspieltipps: Not Today, Coming Round, Maybe, Angel Or Devil
- Redakteur:
- Rouven Dorn