JESS AND THE ANCIENT ONES - Astral Sabbat
Mehr über Jess And The Ancient Ones
- Genre:
- Occult Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 22.02.2013
- Astral Sabbat
- Long And Lonesome Road
- More Than Living
Neues Okkult-Futter aus der Vintage-Abteilung. Schwebezustand inklusive.
Im letzten Sommer überraschte uns die finnische Truppe mit ihrem grandiosen Debütalbum, welches für mich noch immer die beste Veröffentlichung aus dem Genre darstellt. Man mag jetzt darüber streiten, welchem Genre man die Musik der Band um Sängerin Jess zuordnen möchte, Fakt ist: In den Texten beschäftigt man sich mit okkulten Themen und musikalisch orientiert man sich an den guten alten 70er Jahren. Mehr muss ich dazu gar nicht schreiben.
Auf den drei Songs dieser mit "Astral Sabbat" herrlich zutreffend betitelten EP, beschreiten die sieben Musiker konsequent weiter ihren zuvor eingeschlagenen Weg. So orgelt der titelgebende Eröffnungskracher mit knackigem Riffing herrlich vernebelt aus den Boxen. Der schwer-grollende Rhythmus klingt wie ein böses Herbstgewitter und unterstreicht die düstere Atmosphäre dieser beschwörenden Nummer. Passend zelebriert der Tastenmeister dazu Klangwelten, wie wir sie aus britischen schwarz/weiß Horrorfilmen kennen. Ein mystischer Auftakt, der von der kurzweiligen Coverversion des SHOCKIN-BLUE-Songs 'Long And Lonesome Road' etwas aufgehellt wird. SHOCKING BLUE kennt übrigens jeder von ihrem Smash-Hit 'Venus'. Das nur am Rande. Die hier gewählte Nummer unterscheidet sich kaum vom Original und ist somit eher als Verbeugung, denn als eigener Interpretationsversuch zu werten. Eine Nummer, deren Eingangsriff mich jedes Mal an AC/DCs 'Sin City" erinnert. Cool.
Die Sahnehaube hat sich die Band aber bis zum Schluss aufbewahrt: 'More Than Living' ist eine dieser Quarterstunden-Epen, die sich spiralförmig aufbauen und den Hörer auf eine Achterbahn der Gefühle entführen. Bedächtig eingeleitet, steigert sich diese Kracher zuerst durch die Addition der schaurig-schönen Background Chöre, dann durch das Anziehen des Tempos. Hier kommen die drei Gitarren so richtig schön zum Zug. Eine Nummer zum Versinken.
Mit dieser kurzweiligen EP untermauert die Band ihren erstklassigen Status und hebt sich ein paar Lichtjahre vom Rest dieses – wie immer man es auch nennen will – Genres ab. Highly recommended.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae