JIM JONES REVUE, THE - The Jim Jones Revue
Mehr über Jim Jones Revue, The
- Genre:
- Old Raw Rock'n' Roll
- Label:
- Punk Rock Blues/ Cargo
- Release:
- 10.10.2008
- Princess & The Frog
- Hey Hey Hey Hey
- Rock n Roll Psychosis
- Fish 2 Fry
- 512
- Another Daze
- The Meat Man
- Make It Hot
- Who's Got Mine?
- Cement Mixer
Raue Augenrollerei mit whiskygetränktem Flügel.
Typen aus Urzeiten sind um diese Uhrzeit mal wieder ganz vorn mit dabei. Das Rockabilly-Orchester ist mit viel Whisky auf den Stimmbändern ausgestattet, Tonvergezerre und lauthalses Jammen und mittendrin ein altes Westernsalonpiano, Gitarristen in Karowesten und engen schwarzen Hemden. In mutigen Zeiten behauptet der Hörer, dass es der Übersteuerung zu viel ist, ganz doll mutig wird er, wenn er einwirft, dass das dem eigentlichen Hörgenuss ziemlich konträr entgegensteht.
Zivilcourage, lieber Hörer! Es ist übersteuert aufgenommen und auf Dauer hat das Gehör einfach physiognomisch keine Chance. Kein Ding, wenn es mal knurzt. Aber eine Penetranz in der Aufnahme, dass sich die Zoten knoten. Was sich unmittelbar hinter diesem Dunst so anbietet, ist ein klassisch zu nehmendes Rock’n’ Roll – Album, alter Färbung, indem Jim Jones der Chef ist und garantiert auch elegant und rau durch die Konzertabende führt. Es ist etwas überholt und auch ausgezutscht, von so genannter Retro-Musik zu fabulieren, aber diese fünfköpfige Combo liest viel Zeitung. Sagen wir das mal so.
Und wie das so mit diesem Musikansatz ist, ist reines Zuhören zu zappelig und ist es fürs Zappeln zu hörerisch. Ein Dilemma, dem nur ausgewachsene Koteletten entkommen können. Die sind das gewohnt. Der Uralt-Aufbau, der sich bis zu Bill Haley oder Mister Holliday zurückführen lässt, den hat die Nichtkotelette bereits zu oft gehört.
Aber hoppla, die Eingewöhnungsphase wurde gerade abgeschlossen! Das Album zündet stellenweise und gibt kleinere Explosionen frei, ausgelöst durch ausbrechende Gitarrensoli und den sagen wir etwas entrückten Singsang des Chefs. Nichts für angeschlagene Nerven, für Leute mit einem Stadtparkspitz am Hosenbein aber genau das Richtige und exakte Untermalung dafür, das blöde Vieh in die nächste Hecke zu kicken. Mit bösem Genuß.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben