JOB FOR A COWBOY - Ruination
Mehr über Job For A Cowboy
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- Metal Blade/SPV
- Release:
- 03.07.2009
- Unfurling A Darkened Gospel
- Summon The Hounds
- Constitutional Masturbation
- Regurgigated Disinformation
- March To Global Enslavement
- Butchering The Enlighted
- Lords Of Chaos
- Psychological Immorality
- To Detonate And Exterminate
- Ruination
JOB FOR A COWBOY mit ihrem neuen sadistischen Desensibilisierungsprogramm. Einfach brillant.
Mein lieber Scholli! Was für ein brutalistisches, böse knatterndes Maschinengewehrfeuerwerk aus der infernalischen Fegefeuer-Vorhölle von JOB FOR A COWBOY! Es ist kaum zu glauben. Man schmeißt "Ruination" an und glaubt, die Band habe sich um astronautische Lichtjahr-Dekaden weiterentwickelt. Dagegen ist das offizielle Label-Debüt "Genesis" ein Witz, den man sich im metallischen Greenhorn-Kindergarten erzählt.
Das kann doch nur einer mehr oder minder transzendenten Verschwörung eines neuen musikalischen Sadomasochismus nach Marquis de Sade geschuldet sein. Ähnlich wie seine Philosophie ist "Ruination" ein systematisches Desensibilisierungsprogramm, das fast schon zur Aufhebung von gewohnten Knüppelmaßstäben führt. Mit "Ruination" wird eindrucksvoll demonstriert wie lupenreiner Todesstahl der modernen Machart zu klingen hat.
Das gesamte, von Leichen gepflasterte Totenkopfpflaster, ist einfach so viel bitterböser, so viel grooviger, so viel mehr Death Metal - schlicht so viel tödlicher! Die Blasts sind heftiger, die Double-Bass weitaus wohl dosierter und der Mix aus sägenden Gitarren und Ganzarm-Akkorden griffiger und markerschütternder. Man entfernt sich von der verrückten Vertracktheit des Vorgängers, verzichtet auf trendige Deathcore-Anbiederungen und setzt stattdessen auf straighten Technical-Death der eigenwilligsten Art. Wenn JOB FOR A COWBOY etwas nicht verloren haben, dann ist es ihre Identität wie auch ihre Individualität. Sie bleiben trotz Kursänderung unkonventionell. Darüber hinaus sorgt auch der wärmere Sound für ein etwas brillanteres Hörvergnügen. Statt bakterienfreier Krankenhaus-Zimmerluft pfeffert man den Hasen mit echtem Gewürz, statt künstlichem Aroma - Recht so. Die Technokratie hat man weiterhin im Blick, doch legt man sein Hauptaugenmerk dieses Mal mehr auf die Songintensität anstatt auf Progressivität, überfordernde Synkopierung und wirre Breaks.
Man kann – angefangen bei 'Unfurling A Darkened Gospel' bis hin zum Schlusspunkt 'Ruination' – einfach keinen echten Hit oder keinen wirklich herausragenden Titel benennen. Jeder prügelt auf seine Weise herrlich im Sinne des todesmetallischen "Bete und arbeite". Lediglich letzt genannter fällt ein bisschen aus dem Rahmen: ungewöhnlich doomig, sludgig und treibend. Eher schwarzmetallisch als todesmetallisch, dennoch nicht minder cool. Aber wozu die ganze journalistische Danaidenarbeit? Lasst es von Feldern aus Wacken erklingen: "Mosha et labora et audi, JOB FOR A COWBOY adest sine mora" ("Moshe und arbeite und lausche, JOB FOR A COWBOY hilft ohne Verzug").
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Markus Sievers