JOHNNY DEATHSHADOW - Bleed With Me
Mehr über Johnny Deathshadow
- Genre:
- Alternative / Industrial Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Make Big Records/ Soulfood
- Release:
- 28.10.2016
- Intro
- Shadow
- Bleed With Me
- Kill The Lights
- Sleeper
- Black Clouds Dark Hearts
- Exit Wounds
- Ghost
- The Slow Departure
- Land Of The Dead
- The Apocalypse Trigger
- Forever
Was lange währt...
Was lange währt, wird endlich gut: Nach sechs Jahren Bandgeschichte und drei veröffentlichten EPs hat JOHNNY DEATHSHADOW nun endlich den großen Wurf gewagt. Mit "Bleed With Me" erschien der erste Longplayer in der Diskographie der Industrial Rocker aus dem Norden Deutschlands.
Nach dem Walkie-Talkie-Intro mit den schneller werdenden Synthie-Klängen eröffnet die Nummer 'Shadow' das Album: Ein eingängiges Drumpattern mit gerappt-gescreamten Strophen und stampfendem Rhythmus im Refrain und vorhersehbarer Entwicklung. Ein etwas monotones Stück, mehr Synthie-Pop als Industrial. Weitaus aufregenden geht es im folgenden 'Bleed With Me' zu - obwohl die catchige Hookline und die Dance-Beats den Song schnell als poppigen Club-Hit entlarven, grätschen die schweren Gitarren und die brachialen Gowls dem allzu positiv-leichten Eindruck immer wieder dazwischen und bescheren mir so den ersten Anspieltipp auf dem Album.
Dass JOHNNY DEATHSHADOW sich nach seiner Findungsphase als Horrorpunk-Band nun auch in düsteren Gefilden zu Hause fühlt, beweisen die Hanseaten auf 'Sleeper'. Im Vordergrund der spannungsreiche Wechsel zwischen gehetzt klingenden Growls und dem sehnsüchtigen Refrain, während die Industrial-Elemente in der Bridge zusammen mit einem erstklassigen Drum-Solo für Gänsehaut sorgen. Ach, hätten die Jungs diesen Weg doch nur weiterverfolgt! Doch schon auf dem nachfolgenden 'Land Of Departure' sind die Hooklines wieder so glatt, die Melodieverläufe so vorhersehbar, dass der Song es nicht schafft, meine volle Aufmerksamkeit über die gesamten drei Minuten hinweg zu fesseln.
Das Highlight von "Bleed With Me" versteckt sich auf dem letzten Drittel der Platte: Auf 'Land Of The Dead' feiert JOHNNY DEATHSHADOW in bester "Rock'n Roll"-Attitüde den Weltuntergang und lässt es dabei mit hymnischer Melodie und virtuosen Einsätzen von E-Gitarre und Elektro-Sounds richtig knallen.
Einige wenige Songs von JOHNNY DEATHSHADOW klingen auf "Bleed With Me' bisweilen wie ein nach Schema-F komponierter Pop-Song ohne viel Spannung und Überraschung, dem man danach die Industrial-Maske übergestülpt hat. Die verbuche ich jedoch generöserweise einfach mal unter Ausrutscher, denn wenn die Jungs sich von jeglichen Genre-Grenzen losmachen und nur nach sich selbst klingen, dann machen sie richtig Spaß.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat