JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES - Back For Brains
Mehr über Johnny Flesh & The Redneck Zombies
- Genre:
- Psychobilly/Horrorpunk/Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Wolverine Records / Soulfood
- Release:
- 12.05.2013
- Back For Brains
- Hellbilly Army
- Sinner In Hell
- King Kerosin
- House Of Bread
- Haunting You Until We Are...
- ...Dead By Dawn
- End Seems Far
- Down There By The Swans
- Kentucky Fried Chicks
- La Vida Es Pasajera
- Wonderful Life
- The Barbers Chop
Beschallung für die Zombie Apokalypse
Überall findet man derzeit Zombies. Im Kino, im Fernsehen, in Videospielen und natürlich auch in der Musik. Bei letzterem mögen zwar viele direkt an Death Metal denken, aber es gibt auch andere Genres, die diese Thematik aufgreifen.
Viele Bands aus Psychobilly und Horrorpunk beispielsweise beschäftigen sich auch mit lebenden Toten aller Art. Ein recht junger Vertreter dieser Gattung hört auf den Namen JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES und zieht das Ghoul-Konzept auf dem neusten Longplayer "Back For Brains" konsequent durch. Mit einem Organ, das an Glenn Danzig erinnert, und mit viel Rockabilly-Charme schicken sich die Psychos an die Horror-affine Gitarrenszene umzuflügen.
Zu ihren Einflüssen zählen nach eigenen Angaben sowohl die obligatorischen MISFITS (was man kaum überhören kann) als auch JOHNNY CASH und sogar METALLICA, was sich punktuell in einzelnen Metal-Akzenten niederschlägt. So hat 'Hellbilly Army' auch einen ordentlichen Härtegrad, während die meisten Lieder straighte Rocker der Marke 'Haunting You Until We Are...' sind. Alle 13 Titel passen gut in das Korsett des Horrorpunks und Psychobillies und orientieren sich stets an den eingängigen Liedschemata des klassischen Rock'n'Rolls. Das macht die Kapelle einerseits sehr gut konsumierbar, aber dafür eben auch austauschbar. Zum Beispiel der stampfende Beat, der bei 'End Seems Far' herausgeholt wird, lädt zwar zum unbewussten Mitwippen ein, aber ist nichtsdestotrotz schon ziemlich abgenutzt und oft zitiert worden.
Handwerklich ist zwar alles sauber gespielt, trotzdem bleiben echte Überraschungen aus. Um so weiter das Album voranschreitet, desto weniger horcht man noch auf. Es gibt zwar auch Ausnahmen wie zum Beispiel der Frauengesang und die Schwanensee-Melodie bei 'Down There By The Swans', was mit Abstand das beste Lied der CD ist, aber schon direkt im Anschluss senken die untoten Rotnacken das Niveau wieder ab, indem sie sich bei 'Kentucky Fried Chicks' von der Melodie her an ANDREW WKs Hit 'She Is Beautiful' anlehnen. Das funktioniert zwar live bestimmt sehr gut und mobilisiert die Pogo-Fraktion, jedoch ist das auf der heimischen Couch auf Dauer dann doch zu stumpf. Auch bei der Auswahl der Coverversion lässt die Kreativität leicht zu wünschen übrig und man bemüht Blacks alten Gassenhauer 'Wonderful Life', obwohl das genug Bands zuvor auch schon getan haben.
Alles in allem fällt das Gesamturteil zu "Back For Brains" gar nicht so vernichtend aus, wie man jetzt vielleicht meinen könnte, denn spielerisch, produktions-technisch und von der rotzigen Attitüde her kann man JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES wenig vorwerfen. Lediglich die Kritik an den ausgekauten und alltäglichen Song-Ideen bleibt bestehen und wiegt schwer. Nichtsdestotrotz wird sich bestimmt der eine oder andere Punk, Rockabilly oder Psychorocker für das neuste Werk der Süddeutschen erwärmen können, denn live-tauglich ist es alle mal.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner