JOLLY - Family
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Jolly
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Glassville Records/Soulfood
- Release:
- 21.06.2019
- Lie To Me
- Lazarus (Space Masala)
- Rain
- Ava
- Who Will Remember (When You Forget)
- Let Go
- Violet
- Circuit Heaven
- With Me
Prog-Großtat der ungewöhnlichen Art!
Ich habe mich wirklich schwer getan. Aber ich hatte einen großen Vorteil: Ich bin Patreon-Unterstützer von JOLLY und kenne einige der Lieder des neuen Albums "Family" bereits sehr lange. Bereits im Oktober 2017 ging es mit 'Let Go' los, doch richtig gepackt hatte mich JOLLY wieder mit dem ungewöhnlichen 'Lie To Me', mit dem das Album losgeht. Immerhin hat sich die Band auch beinahe sechs Jahre Zeit gelassen, da darf man ja wohl auch auf Großes hoffen. Nun muss ich sagen, als Patreon hat man tatsächlich value for money bekommen, denn als Download gab es dann sogar die Deluxe-Version mit einigen Bonus-Stücken. Doch abgesehen von dieser Fanbedienung, schafft es auch die normale Edition von "Family" zu begeistern.
Ich tue mich allerdings schwer, JOLLY 2019 zu kategorisieren. Zu sehr macht die Band einfach, was sie will. Am normalsten für den progaffinen Hörer ist da noch das Lied 'Let Go', das über zehn Minuten Progrundreise bietet und ein paar Durchgänge braucht, dann aber ein absoluter Killer ist. Aber kein anderer Song ist wie dieser, 'Lie To Me' besticht durch seine Dynamik, 'Lazarus (Space Masala)' ist ein Füllhorn großartiger Melodien mit orientalischen Klängen, 'Rain' ist sanft, seicht, melancholisch und 'Ava' ist dann Elektro-Rock der genialen Sorte. Jedes Lied hat einen eigenen Charakter, wird aber durch Sänger Andales Stimme im Kontext gehalten.
Insgesamt dominiert das Keyboard und die Opulenz über den Rock, JOLLY hat sich ein wenig verändert, was sich aber nicht geändert hat , ist die musikalische Qualität. "Family" ist anders als "The Audio Guide To Happiness", aber genauso gut. Nur das Zwischenspiel 'Who Will Remember (When You Forget)' empfinde ich als überflüssig, dagegen ist die Zusatz-CD der Deluxe Edition ein echter Mehrwert. Vier weitere Lieder und eine Akustik-Version von 'Ava' sind die Kirsche auf der Torte, die uns die Meisterkonditoren aus den USA serviert haben. Eigentlich müsste dieses Album ganz große Wellen schagen, in Progzirkeln und auch weit darüber hinaus. Man muss sich nur die Zeit nehmen, das Album zu entdecken. Ein Lied pro Monat hat sich als ganz gut erwiesen...
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger