JON OLIVA'S PAIN - Tage Mahal
Mehr über Jon Oliva's Pain
- Genre:
- Metal
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 25.10.2004
- The Dark
- People Say - Gimme Some Hell
- Guardian Of Forever
- Slipping Away
- Walk Alone
- The Non Sensible Ravings Of The Lunatic Mind
- No Escape
- Father, Son, Holy Ghost
- All The Time
- Nowhere To Run
- Pain
- Outside The Door
- Fly Away
Für SAVATAGE-Fans ist das Jahr 2004 eigentlich ein gutes Jahr. Obwohl es keinen offiziellen Bandoutput gibt, wird man gleich doppelt beglückt. Zuerst beglückte uns Gitarrist Chris Caffery mit seiner sehr guten Soloscheibe "Faces" im September und nur ein paar Wochen später legt Bandkopf Jon Oliva mit seinem Projekt JON OLIVA'S PAIN in Form von "Tage Mahal" nach. Im Vorfeld gab es bezüglich der Namensgebung so einige Irritationen. Anfangs wollte der Mountain King unter dem Namen JON OLIVA BAND firmieren, ehe er sich dazu entschloss, die ganze Chose in JON OLIVA'S PAIN umzubenennen, was wiederum zu leichten Verwechslungen mit Peter Tägtren's PAIN führen könnte. Auch darf "Tage Mahal" als eine Art Hommage an seinen verstorbenen Bruder Chris Oliva angesehen werden, da dieser einst auch ein Soloalbum mit dem gleichen Namen veröffentlichen wollte.
Ob es sich nur um ein Projekt handelt, wird sich wohl in den nächsten Monaten zeigen. Jon genießt es momentan, völlig unkompliziert einfach drauflos zu jammen, ohne irgendwelche festen Regeln zu beachten. In JON OLIVA'S PAIN hat er nur Musiker um sich geschart, die in seiner unmittelbaren Nähe leben und ihm dies ermöglichen. Mit Gitarrist Matt Laporte, Bassist Kevin Rothney, Keyboarder John Zander und Schlagzeuger Chris Kinder hat Oliva genau die Truppe für sein Projekt rekrutiert, die auch das Debüt von CIRCLE II CIRCLE, "Watching In Silence", eingespielt hat und mittlerweile nicht mehr dort aktiv ist. Was allerdings auch nicht verwunderlich ist, da Jon intensiv mit dem ehemaligen SAVA-Fronter Zak Stevens an den Songs hierzu gearbeitet hat und sich somit am besten von deren musikalischen Fähigkeiten überzeugen konnte. Die (Begleit-)Band allerdings als Auffanglager für gescheiterte CIRCLE II CIRCLE-Musikusse zu bezeichnen, wäre unfair. Mit Steve "Dr. Killdrums" Wachholz an den Kesseln gibt es gar ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Das ehemalige Sava-Gründungsmitglied ließ es sich nicht nehmen, 'No Escape' und 'Nowhere To Run' einzutrommeln.
Erneut setzt Oliva auf das, was er am besten kann: Ein Wechselspiel aus Gefühl, Bombast und Power. Mehrstimmige Gesangsarrangements paaren sich mit epischen Melodien und sorgen immer wieder für eine leichte Gänsehaut beim Hörer. Sämtliche SAVATAGE-Trademarks fließen in "Tage Mahal" ein und lassen die Sehnsucht der Fans nach neuem SAVA-Stoff ein wenig abklingen. Gerade stimmlich befindet sich der mächtige Sänger auf gutem Wege. Wie zu alten Zeiten läuft er immer wieder zur Höchstform auf. Ob leidvoll melancholisch oder räudig kraftvoll, shoutet sich dieser durch die 13 Kompositionen. Musikalisch unterstrichen wird das Ganze von bombastischen Gitarren, melodischen Keyboardarrangements und einem kraftvollen Drumming. Als bestes Beispiel können hier der Opener 'The Dark' oder das Stück 'The Non Sensibel Ravings Of The Lunatic Mind' dienen. "Tage Mahal" ist ein durchaus interessantes und abwechslungsreiches Album geworden. Sicherlich sind hier und da Anleihen an die Hauptfirma vorhanden, allerdings scheuen sich Oliva und Co auch nicht davor, herumzuexperimentieren. Zum Einsatz kommen hier z. B. Bläser und außergewöhnliche Orchestrierungen.
"Tage Mahal" ist durchgehend auf einem hohen Niveau und ein echter Ausfall ist meinerseits nicht auszumachen. Einen würdiges Ende findet das Album in der schönen Ballade 'Fly Away'. Bleibt nur zu hoffen, dass es Jon gelingt, den Spirit dieser Scheibe auf die nächste SAVATAGE-Scheibe zu übertragen. Sollte dies glücken, wird es wohl wieder eine Versöhnung mit den Fans der ersten Stunde geben, die nach den letzten beiden schwächeren Outputs die Segel gestrichen haben. Also huldigt dem Mountain King und erweist ihm eure Ehrfurcht. Ein absolutes Muss für SAVA-Fans!
Anspieltipps: The Dark, The Non Sensible Ravings Of The Lunatic Mind, Fly Away, Guardian Of Forever
- Redakteur:
- Frank Hameister