JOURNEY INTO DARKNESS - Infinite Universe Infinite Death
Mehr über Journey Into Darkness
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Spirit Coffin Publishing
- Release:
- 10.09.2021
- Leave This Place
- Infinite Disillusion
- Scattered Amongst The Stars
- Cosmic Knot
- Impossible Universe
- Infinite Universe, Infinite Death
- The Briefest Moment
- Entanglement
- Infinite Universe, Infinite Death (Arranged)
"Sympnisches" Schwarzmetall für Freunde von extrem dominanten Keyboards.
24 Jahre zwischen dem Debüt und dem Zweitwerk, diese zeitliche Distanz zwischen zwei Veröffentlichungen stellt sogar Axl Roses Mammutprojekt "Chinese Democracy" locker in den Schatten. Doch nachdem Ex-SORROW-Gitarrist Brett Clarin mit "Multitudes Of Emptiness" den Neustart und eine Kurskorrektur vom Elektro/Industrial-Projekt hin zu symphonisch angehauchtem Black Metal vollzogen hatte, scheint der Amerikaner nun Blut geleckt zu haben und legt nach etwas mehr als einem Jahr mit "Infinite Universe Infinite Death" das ingesamt dritte Langeisen seines Projekts vor, bei dem er sämtliche Instrumente spielt und dieses mal nur von Jei Doublerice Unterstützung beim Gesang erhielt.
Musikalisch setzt das neue Album dabei dort an, wo "Multitudes Of Emptiness" aufgehört hat und präsentiert erneut melodisches Schwarzmetall, das mit sehr prominenten Keyboards garniert wird. Auf den Begriff "symphonisch" verzichte ich hier ganz bewusst, doch dazu später mehr. Erst einmal legt 'Leave This Place' mit einem galoppierenden Riff ordentlich los und während die Gitarren im Stile des Genres wütend vor sich hin schrammeln, übernimmt vor allem das extrem präsente Keyboard die Führung in Sachen Melodie. Insgesamt ein ordentlicher Opener, auch wenn mich die Nummer nicht restlos packt. 'Infinite Disillusion' schlägt in eine ähnliche Kerbe und wieder überzeugt mich der Black-Metal-Anteil, doch gleichzeitig der Song nicht in seiner Gesamtheit. Und hier kommen wir zurück zum bereits erwähnten Begriff "symphonisch", den sich die Band selbst anheftet, denn diese Kategorisierung basiert primär auf den unheimlich präsenten Keyboards, die in meinen Ohren leider nicht nur unheimlich billig und künstlich klingen, sondern auch noch so in den Vordergund gemischt wurden, dass sie meine Freude an der ansonsten starken musikalischen Darbietung deutlich trüben.
Ein vollständiges K.O.-Kritkerium ist das aber nicht für den Langspieler, denn wenn die Tasteninstrumente ein wenig mehr in den Hintergrund treten, gelingen Mr. Clarin ein paar wirklich starke Kompositionen. Genannt seien hier beispielsweise 'Cosmic Knot' und 'Impossible Universe', die beide nicht nur für Black-Metal-Verhältnisse fast schon unverschämt eingängig daherkommen, sondern sogar wohlige Erinnerungen an frühe DIMMU BORGIR-Großtaten wie "Enthrone Darkness Triumphant" wecken. Und selbst die rein elektronischen Zwischenspiele wie 'Scatterd Amongst The Stars' fügen sich in der Mitte der Scheibe durchaus gut ins Gesamtbild ein und unterstreichen die düstere Atmosphäre des Langspielers.
Dennoch überzeugt mich "Infinite Universe Infinite Death" insgesamt nicht so recht, dazu ist die Balance zwischen metallischem Fundament und Keyboard-Zuckerguss einfach zu selten wirklich gelungen. Fans der DIMMU BORGIR-Werke aus den späten Neunzigern dürfen aber trotzdem ein Ohr riskieren, denn gerade in der Mitte des Silberlings gibt es durchaus ein paar Highlights zu entdecken.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs