JOVIAC - Autofiction Pt. 1 - Shards
Mehr über Joviac
- Genre:
- Progressive Rock / AOR
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 16.05.2025
- Level 1
- Haven
- B.O.M.B.
- Burn
- Canvas
- Shine
- Level 7
- Open Eyes And Mind
- Once
Den Erwartungen hinterher...
Progressive Klänge in einem typischen AOR-Setting sind in der Draufsicht defintiv mal eine erfrischende Kombination, in der letztendlichen Ausführung aber auf alle Fälle noch ausbesserungsbedürftig. Die finnischen Musiker von JOVIAC starten auf dem ersten Teil ihres "Autofiction"-Konzepts zwar einige tolle Melodiebögen, kommen ihren Ansprüchen aber gerade in der zweiten Hälfte nicht mehr hinterher, weil die kurzen Instrumentalimprovisationen den Terminus Prog nur sehr marginal bedienen und man sich dann doch eher als typischer Melodic-Rock-Act mit einigen kleinen Kabinettstückchen präsentiert. Und letzten Endes sollte man es dabei vielleicht auch belassen!
Dabei verspricht der Einstieg definitiv mehr als nur butterweiche Harmonien und schunkelige Singalongs. 'Level 1' ist als verschachteltes Instrumental auf jeden Fall spannend, vielleicht technisch nicht auf dem allerhöchsten Level, aber dennoch reizvoll genug, tiefer in die Materie eintauchen zu wollen. Doch diese Gelegenheit gibt JOVIAC der Hörerschaft in der Folge nur noch selten. Immer weiter geht die Rückblende in die Achtziger, typische Keyboardsounds inklusive, und auch wenn man so manche Hookline gerne mitnimmt, würde man sich über die eine oder andere Neo-Prog-Geschichte sicherlich mehr freuen als über sanftes, fast balladeskes Material wie 'Burn', 'Canvas' und 'Shine'.
"Autofiction Pt.1 - Shards" befindet sich schließlich in einem echten Zwiespalt, weil die Urheber nicht beide Seiten konsequent und gleichberechtigt befriedigen und zwichen Fisch und Fleisch manchmal nicht die richtige Mahlzeit auf den Teller bringen. AOR-Liebhaber können sich zwar über ein paar anständige Nummern freuen, doch die Andeutungen progressiver Rocknoten suggerieren immerzu mehr, als JOVIAC am Ende liefern kann. Ein gewisser Unterhaltungswert ist zweifelsohne gegeben, aber nach dem furiosen Auftakt bleibt diese Scheibe doch ein Stück hinter den Erwartungen zurück.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes