JOYLESS EUPHORIA - Joyless Euphoria
Mehr über Joyless Euphoria
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Anthrazit Records
- Release:
- 09.09.2017
- Night Terrors
- Pallbearer
- Blissful Oblivion
- The Valley
- My Reveries
Gewagtes Post-Black-Metal-Ereignis mit einigen schrägen Zwischentönen
Man darf den Jungs von JOYLESS EUPHORIA gerne den Eigensinn lassen - denn dieser festigt auf dem gleichnamigen Debüt der Post-Metaller aus Wien auch den Charakter der Songs. Dennoch scheint es relativ gewagt, einige extrem fremde Stilmittel in den meist depressiven, melancholischen Sound einzustreuen, die gleichzeitig auch einen erheblichen Einfluss auf das Stimmungsbild haben. Ein Country-verdächtiges Solo, wie es beispielsweise am Ende von 'Blissful Oblivion' platziert wird, dürfte sicherlich dem einen oder anderen richtig bitter aufstoßen. Und auch die Gegenüberstellung von fast schon euphorisierenden Melodien ist der Atmosphäre nicht immer zuträglich, weil sie den gelegentlichen Shoegaze-Ausflüchten zuwider läuft und schlichtweg Gegensätze kreiert, die gemeinssam nur schwerlich funktionieren können.
Warum das Ganze so gewählt wurde, weiß die Band nur selbst, wenngleich man sicherlich erwähnen sollte, dass JOYLESS EUPHORIA das Risiko nicht scheut und sich immer wieder um kreative Lösungen bemüht. Seltsamerweise sind letztendlich aber gerade die Kompositionen am stärksten, in denen die Österreicher einen weitestgehend konventionellen Weg einschlagen. Der Opener 'Night Terrors' und das meist bitterböse 'The Valley' sind die Highlights auf einem an sich wirklich spannenden, inhaltlich aber nicht immer flüssigen Album. Die beiden Musiker haben Talent, selbst wenn sie sich gelegentlich etwas stark von den melodischen Acts aus Skandinavien prägen lassen. Doch wenn der bestehende Eigensinn künftig noch besser ins Songwriting integriert wird und die Kontraste nicht ganz so schräg formuliert werden können, geht das bestimmt noch besser als auf diesem Debüt. Das aber nach meinem Dafürhalten schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung ist...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes