JUDASWIEGE - Ashes Of The Heretic (EP)
Mehr über Judaswiege
- Genre:
- Black Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 12.03.2018
- In The Name Of Terror (Intro)
- The Inquisition
- The Heretic
- The Executioner
- Judaswiege
- The Mass Grave
- The Purificator Fire (Outro)
Keine Ohrenfolter, sondern richtig hörenswerter Black-Speed!
Es gibt Gruppen, denen gelingt es mein Interesse alleine durch den Bandnamen zu wecken. Die spanische Black-Speed-Metal-Band JUDASWIEGE gehört definitiv dazu. Wer mit dem Namen nichts anfangen kann, sollte mal Google bemühen und sich über die Kreativität wundern, die im Mittelalter bei der Erfindung von Folterinstrumenten an den Tag gelegt wurde. Näher möchte ich darauf an dieser Stelle nicht eingehen. Also zurück zur Band: Diese stammt aus Barcelona und Valencia und nach meinen Informationen ist die aktuelle EP "Ashes Of The Heretic" auch das erste musikalische Lebenszeichen der Truppe. Enthalten sind fünf Songs plus je ein kurzes Intro und Outro. Die physische Version ist auf 100 Exemplare limitiert, hier sollte man bei Interesse also schnell zuschlagen.
Der Sound von JUDASWIEGE klingt ziemlich roh, allerdings sind trotzdem alle Instrumente ausreichend gut hörbar. Für die Produktion und die Aufnahmen ist die Band übrigens selbst verantwortlich, und hier haben die beiden Musiker auch gute Arbeit geleistet. Interessant finde ich die Speed-Metal-Einflüsse, die vor allem beim Riffing, aber auch gelegentlich beim Schlagzeug-Rhythmus deutlich werden. Eine spannende Komponente, die zu großen Teilen für den eigenständigen Sound verantwortlich ist, den ich JUDASWIEGE auf jeden Fall attestieren kann. Durchweg schnelle Songs mit Speed-Metal-Riffs und –Soli, verpackt in ein rohes Black-Metal-Soundgewand. Das macht schon ordentlich Laune.
Der Gesang besteht eigentlich komplett aus Screams, die gelegentlich in der Höhe variieren; ganz selten gibt es auch vereinzelte tiefe Growls im Hintergrund. Das passt zwar wunderbar zu den Songs, allerdings klingen die Vocals auch im Gesamtverlauf ziemlich ähnlich und gleichförmig. Hier wäre etwas mehr Abwechslung durchaus wünschenswert gewesen. Das trübt den positiven Gesamteindruck zwar etwas, aber es handelt sich ja immer noch um die Debüt-EP von JUDASWIGE, über die wir hier reden. Die positiven Aspekte von "Ashes Of The Heretic" überwiegen doch klar - vor allem die schnellen Soli, die in jedem einzelnen Track vorhanden sind, haben es mir angetan. Zudem konnte mich jeder der fünf Songs überzeugen.
Meine Befürchtungen, dass bei JUDASWIEGE der Name eventuell Programm sein könnte, und "Ashes Of The Heretic" möglicherweise ein modernes Folterinstrument für die Ohren ist, haben sich zum Glück nicht bestätigt. Vielmehr haben mich die Spanier mit richtig kernigem Black-Speed-Metal überrascht, der mit einer angenehm rohen Produktion daherkommt und mit vielen interessanten Soli punkten kann. Ausfälle gibt es keine, jeder der fünf Songs geht wunderbar ins Ohr und macht auch nach mehrmaligem Hören immer noch Spaß. Das einzige kleine Manko ist dabei der recht gleichförmige Gesang, doch daran kann man arbeiten und es auf dem ersten Longplayer besser machen. Ich bin schon sehr gespannt, was von den Spaniern in Zukunft noch kommen wird und kann für "Ashes Of The Heretic" nichts anderes als eine klare Empfehlung aussprechen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner