JYOTISAVEDANGA - Thermogravimetry Warp Continuum
Mehr über Jyotisavedanga
- Genre:
- Death Metal / Noise
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Larval Productions
- Release:
- 06.06.2018
- Distress Signal: Source Unknown
- Quantum Integers Systematic Deduction
- Bilateral Indexing Theory
- Protocol: Hyper Sterilization on Initialize
- Vector Photon Gammaburst Initialize
- Imploding Linear Fusion Propulsion System
Lärm, Chaos und Atmosphäre.
Der Bandname ist spektakulärer als das wüste Programm - und dennoch hat der neue Silberling aus dem Hause JYOTISVEDANGA irgendetwas Besonderes an sich, das über das bloße Getrümmer hinausgeht, das die Truppe vor allem in den ersten Stücken von "Thermogravimetry Warp Continuum" ins Angebot stellt. Vor allem die morbide Atmosphäre, die sich zwischen all dem chaotischen Lärm immer deutlicher herauskristallisiert, lässt einen nicht wirklich kalt, obschon das klangliche Gesamtbild dieses Albums bestenfalls mittelmäßig ist und man überhaupt keine differenzierten Noten erwarten darf. Doch wie gesagt: Inmitten all dieser pfeilschnellen Noise-Eruptionen kreiert JYOTISVEDANGA einen abgrundtiefen Moloch - und der ist in seiner Wirkung relativ intensiv.
Nichtsdestotrotz qualifizieren sich diese Osteuopäer, die unter anderem in Kiew und Rostov stationiert sind, nicht als bravouröse Songwriter. Sieht man mal vom doomigen, recht minimalistischen Rausschmeißer 'Imploding Linear Fusion Propulsion System' ab, gibt es auf "Thermogravimetry Warp Continnum" ausschließlich ultraschnelles, ungestümes Geprügel ohne Punkt, Strich und Komma, weshalb sich die genannten sphärischen Vorzüge nur sehr eingeschränkt durchsetzen können. Ich behaupte sogar, dass diejenigen, die das Teil nicht unterm Kopfhörer antesten, gar nicht viel von den hintergründigen Elementen mitbekommen, die im Subtext dann doch irgendwo noch auftauchen. Doch wo setzt man an? Sollte die Band ihren Garagensound aufgeben und sich somit auch ein bisschen Energie nehmen? Oder ist es cleverer, einfach mal öfter das Tempo zu drosseln, diesen lärmigen Charakter gleichzeitig aber vollends aufzugeben?
Nun, irgendetwas wird sich definitiv tun müssen, sollte es die Band tatsächlich auch darauf anlegen, über die lokale Szene hinaus Zuhörer zu finden. Viele Grundzüge dieser wohl eher als EP zu definierenden Scheibe sind interessant, doch das letztendliche Klangbild ist noch zu selbstzerstörerisch, um größeres Interesse zu wecken. Arbeit ist ergo angesagt, sonst wird das auch langfristig nix!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes