KZOHH - 26
Mehr über KZOHH
- Genre:
- Atmospheric Black Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Ashen Dominion
- Release:
- 26.04.2018
- 51°23'20"N,30°6'38"E
- 61°45'17"N,59°27'46"E
Experimentell und langweilig - zwei Attribute, die sich nicht vertragen!
Selbst als Liebhaber experimentellerer Klänge im modernen Blaack Metal habe ich so meine Schwierigkeiten mit dem bisherigen Output von KZOHH. Die Truppe aus der Ukraine hat einen sehr hohen Anspruch an das eigene Material, verzettelt sich im Zuge dessen aber ständig in irgendwelchen Nebenschauplätzen, die das überlange Material der Osteuropäer immer wieder in Bedrängnis bringt - das war in der Vergangenheit so, und das ändert sich auch auf dem aktuellen Werk nicht wirklich.
"26" bietet erneut zwei extrem gedehnte Longtracks, die zwischen Ambient-artigen Soundscapes, eigenwillig verproggten Rhythmusstrukturen, elektronischen Basteleien im minimalistischen Bereich und sphärischen Klängen irgendwo nach einer Mitte suchen, in der die Band auch gewissermaßen eine Richtung bekommt. Doch beide Nummern hängen im luftleeren Raum und verlieren ab einem gewissen Augenblick einfach so die Orientierung, weil die Breaks keine spannenden Nachkömmlinge mehr bringen, die Arrangements grundsätzlich sehr beliebig wirken und auch die dezente Steigerung der Heavyness nicht den gewünschten Effekt bringt.
Dabei ist vor allem der Opener noch absolut nachvollziehbar aufgebaut, arbeitet sich von Ankerpunkt zu Ankerpunkt, hat dann aber irgendwann die irre Idee, mit Ach und Krach die 20-Minuten-Marke kreuzen zu müssen und verstrickt sich schließlich in einem psychedelisch anmutenden Einerlei, dem man nicht mehr so recht folgen kann, es dann aber auch nicht mehr richtig will. Von Langeweile zu sprechen, wäre angesichts der durchaus vielfältigen Sounds zwar der falsche Ansatz, doch trotz der Masse an Fragmenten ist "26" letztlich dennoch sehr langatmig geraten und hat den Fokus nicht mehr adäquat auf dem Radar. Die Folge: Die Songs verselbständigen sich, entziehen sich der Kontrolle und enden in einer ähnlichen Sackgasse wie zwei Jahre zuvor "Trilogy: Burn Out The Remains". Der makabere Gleichklang zum letzten Release ist schließlich auch der Unmutsbringer. Denn KZOHH wurde vielerorts für den defizitären Blick fürs Wesentliche kritisiert - und dennoch stolpert die Band heute wieder über die gleichen Hürden. Schade drum, aber wer nicht hören will, muss mit der kritischen Konsequenz leben!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes