KZOHH - Trilogy: Burn Out The Remains
Mehr über KZOHH
- Genre:
- Dark Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Ashen Dominion
- Release:
- 30.09.2016
- Panoukla DXLII
- Crom Conaill
- H19N18
Wenig Bewegung, aber tolle Atmosphäre!
Eines muss man dieser Band wahrlich lassen: Ihr gelingt es binnen weniger Sekunden, eine vereinnahmende, finstere Atmosphäre zu kreieren, die von sakralen Inhalten, epischen Gitarren und beschwörerischen Effekten bis zum letzten Ton nachhallt. Doch etwas anderes darf man KZOHH gerne vorwerfen: Das Material des neuen Longplayers ist in seiner Konzeption relativ steif und könnte gerade in den angedeuteten eruptiven Phasen etwas mehr Tatendrang entwickeln.
Die Truppe aus der Ukraine nistet sich im Grenzbereich des okkjulten Black Metals ein und spielt auch gerne mal mit den tiefen Riffs aus dem Todesblei-Sektor. Obendrein entwickelt man jedoch auch monumentale Soundscapes, deren fast schon ritueller Charakter schließlich auch das prägende Element von "Trilogy: Burn Out The Remains" bleibt. Doch in sich kommt zu wenig Dynamik in die drei Longtracks. Sieht man mal vom etwas impulsiveren 'Crom Conaill' ab, versteift sich KZOHH viel zu sehr darauf, die finstere Epik möglichst ausladend und langwierig auszuleben, hat irgendwann aber nicht mehr die nötigen Argumente parat, um das Material dauerhaft spannend zu gestalten. Insbesondere 'H19N18' sackt auf Dauer in sich zusammen, weil das Einbahnstraßen-Konstrukt im Arrangement nicht für die Länge des Tracks geeignet scheint. Und auch der Opener 'Panoukla DXLII' ist nicht gerade die Offenbarung musikalischer Weisheiten, wenngleich sphärisch hier schon der höchstmögliche, bandeigene Level ereicht wird.
Insgesamt entwickelt sich auf "Trilogy: Burn Out The Remains" somit ein starker Kontrast zwischen stimmungstechnischer Tiefenwirkung und musikalischer Einöde. Was diese Osteuropäer dringend benötigen, sind lebendige Ansätze im Songwriting und letztendlich etwas mehr Variabilität bei der Ausgestaltung des finalen Materials - auch wenn dem Genre entsprechend Limitierungen gesetzt bleiben. An Substanz mag es den Ukrainern nicht mangeln, wohl aber (noch) an überzeugenden Ideenverwirklichung.
Anspieltipp: Crom Conaill
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes