K.Y.M.I. - Liha
Mehr über K.Y.M.I.
- Genre:
- Deathcore / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 27.09.2024
- Intro
- Piina
- Raatelija
- Liha
- Huuto
- Pirut
- Hemicrania
- Lohtu
Eine Menge Potenzial in kurzer Zeit verschenkt.
Acht Nummern in immerhin 16 Minuten - dass bei K.Y.M.I. keine großen Schnörkel zu erwaten sind, ergibt sich schon aus der reinen Spielzeit des neuen Albums. Die Finnen lassen sich daher auch wenig Zeit für irgendwelche Intros oder Zwischensequenzen und startetn mit Vollgas in ihren neuen Release, der jedoch nicht immer den grindigen Prinzipien der Szene entspricht, auch wenn Grindcore sicherlich zu den Vorlieben der beteiligten Musiker gehört. Doch "Liha" pimpt sich selbst mit einigen derben Grooves auf, linst ganz offensichtlich in den moderneren Teil des Genres und stampft sich vor allem in den Anfangssequenzen durch einige Deathcore-Arrangements, die jedoch alleine deshalb nicht wirklich fruchten, weil die Band relativ sprunghaft und abrupt arbeitet und die einzelnen Fragmente nicht auch mal über einen längeren Zeitraum Bestand haben.
Das Problem an "Liha" ist nämlich in erster Linie genau diese kurze Spieldauer. K.Y.M.I. verpasst es, den Intensitätslevel ein bisschen weiter auszudehnen und die guten Ansätze, die sich in der beklemmenden Stimmung des Materials niederschlagen, auch mal konsequent weiterzuverfolgen. Wenn die letzten Noten des finalen 'Lohtu' vorbeigerauscht sind, fragt man sich mit Berechtigung, ob das jetzt schon alles gewesen sein kann, doch die Finnen ziehen ihr Ding auch hier konsequent durch, hinterlassen ein paar ordentliche Eindrücke, aber eben auch gemischte Gefühle. Denn unterm Strich mischt sich die Quantität hier auch sehr stark in die Qualität ein und verhindert, dass K.Y.M.I. hier wirklich auftrumpfen könnte. Die Fertigkeiten hierzu wären ja gegeben.
Von daher würde es mich freuen, wenn die Distanz, über die die Band künftig gehen wird, etwas länger sein wird und man es nicht nur bei diesen Kurzgeschichten belässt, die zwar mit Vehemenz, aber nicht mit den entsprechenden Feinheiten vorgetragen werden. "Liha" ballert, aber irgendwie dann auch nicht richtig!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes