KADAVERDISCIPLIN - Death Supremacy
Mehr über Kadaverdisciplin
- Genre:
- (Melodic) Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 23.11.2017
- Death Supremacy
- The White Death
- Longing For Winter
- Mother Of Defeat
- Frozen Meadows
- Cyanide Finale
- Död Och Förödelse
- Landscapes Of Burning Limbs
- One Hundred Days
- Ripping Wounds
- Leading Them (Through The Pearly Gates)
Ein Brett von einem Debütalbum!
Bei KADAVERDISCIPLIN handelt es sich um eine noch recht junge schwedische Black-Metal-Band, die einige bekannte Namen von Acts wie ZOMBIFIED, BLODSRIT und MARDUK in den eigenen Reihen führt. Gegründet wurde die Truppe im Jahr 2014, in den beiden folgenden Jahren wurde jeweils eine digitale Single veröffentlicht, und mit "Death Supremacy" liegt nun das Debütalbum auf dem Tisch. Die Musik der Jungs soll sich an den schwedischen Größen MARDUK, WATAIN und NECROPHOBIC orientieren. Ich bin gespannt.
Bereits der Opener mach deutlich, was den Hörer auf der Scheibe erwartet. Ohne Vorwarnung in Form eines Intros donnert gleich ein unheilvolles Blastbeatgewitter aus den Boxen, das schon sehr an MARDUK erinnert. KADAVERDISCIPLIN geht allerdings eine ganze Ecke melodischer zu Werke als die genannten Kollegen. Vor allem die Gitarristen und der Mann hinter der Schießbude, der übrigens auch bei MARDUK trommelt, leisten erstklassige Arbeit. Schnell, böse, kompromisslos, aber dennoch sehr melodisch. Diese Beschreibung trifft es ganz gut.
Damit bei dem Dauerfeuer keine Langeweile aufkommt, wurden immer wieder Gitarrenläufe oder kurze Solos in die Songs eingebaut. Auch Tempowechsel und langsamere Passagen sind vorhanden und sorgen dafür, dass die Spannung konstant hochgehalten wird. Das fiese Gekeife von Sänger Jimmie Nyhlén, der auch bei BLODSRIT am Mikro steht, passt wunderbar zur Musik und verleiht dem Ganzen noch eine extra Portion Wahnsinn. Zu meckern gibt es musikalisch also absolut gar nichts.
Dass KADAVERDISCIPLIN auch im Midtempobereich absolut überzeugen kann, wird auf 'Frozen Meadows' gezeigt. Der Song kommt etwas schwerfälliger und atmosphärischer als die Vorgänger daher und bietet im Albumkontext eine willkommene Abwechslung zur bisherigen Knüppelorgie. Mit 'Död Och Förödelse' gibt es außerdem noch ein Instrumentalstück, das etwas aus dem Rahmen fällt, aber durchaus gut funktioniert.
Parallelen zu den eingangs erwähnten Bands sind zwar durchaus vorhanden, im Falle von MARDUK sogar ziemlich ausgeprägt, man hat aber zu keiner Zeit das Gefühl, dass man es hier mit einer stumpfen Kopie zu tun hat. Im Gegenteil, die Jungs haben es geschafft, bereits auf dem Debüt einen eigenständigen Sound zu kreieren, der sich vor den genannten Truppen zu keiner Zeit verstecken muss. Sollten sie diese Klasse halten oder sogar noch ausbauen können, dann dürfen wir wohl in den nächsten Jahren noch mit dem einen oder anderen Hammeralbum rechnen.
Ein absolutes Brett von einem Debütalbum hat KADAVERDISCIPLIN da also eingeprügelt. "Death Supremacy" reiht sich damit nahtlos in die lange Liste der hervorragenden Black-Metal-Alben aus Schweden ein und bestätigt die Erkenntnis, dass gerade dieses Land momentan sowohl über eine große Masse als auch Klasse an Black-Metal-Combos verfügt. Die Art und Weise, wie sich KADAVERDISCIPLIN hier durch die einzelnen Songs prügelt ist schon großes Kino und macht verdammt viel Spaß. Weder musikalisch noch produktionstechnisch gibt es an der Scheibe etwas auszusetzen. Es wird schneller und harter Black Metal zelebriert, der dabei aber zu keiner Zeit die Melodien vergisst. Klare Empfehlung daher von mir für dieses Brett der melodischen Raserei.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner