KAHFA - Le Poison & La Reine
Mehr über Kahfa
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 26.07.2024
- Alva
- Le Poison & La Reine
- Infernale Torréfaction
- RQPSM
- Dernière Sommation
- Errance & Dissidence
- Ego Trip
- Le Trip Part III
- Combat De Chiens
- Maredsous
Cooler, dreckiger Heavy Rock - wären da nicht die biederen Vocals!
Punkige Heavy-Rock-Gitarren mit leichten MOTÖRHEAD-Vibes in einer schmutzigen Stoner-Umgebung - eigentlich scheint der raubeinige Sound von KAHFA für die Bühnen dieser Welt gemacht, wäre da nicht dieser eine grobe Einschnitt, und der bezieht sich ganz klar auf die meist doch recht anstrengenden Vocals, die das schweizerische Ensemble hier platziert hat. Denn die manchmal etwas verschrobene instrumentale Darbietung und das provokant anmutende, an sich aber doch ausdrucksschache Gebell am Mikro sind zwei Kontraste, die nicht immer zusammenpassen wollen. Auch wenn man sagen muss, dass sich die Herren aus der Jura-Region hier ein eigenartiges Alleinstellungsmerkmal sichern.
Doch am Ende des Tages ist es definitiv die Gesangsdarbietung, die als Störfaktor zwischen den dreckigen Riffs herumturnt, manchmal ein paar Hardcore-Elemente aufnimmt und sicherlich auch entschlossen klingt. Aber die sehr stark akzentuierte französischsprachige Performance geht tatsächlich nur dann in Ordnung, wenn die Stimme ein bisschen aggressiver daherkommt. Und auch dann ist es noch eine Frage des Geschmacks! Eine Platte wie "Le Poison & La Reine" letztlich an einer einzigen Komponente aufzuhängen, mag zwar ein wenig unfair erscheinen, jedoch ist die ständige Präsenz des groben Gebells bei der finalen Urteilsfindung schlichtweg entscheidend und unterschlägt leider allzu oft, dass vor allem die Gitarren mit ihren leicht experimentellen Vorstößen ein paar richtig coole Grooves hervorzaubern, das Songwriting alles andere als schematisch ist und die rein instrumentale Darbietung wirklich verdammt cool ist. Gerade wenn KAHFA etwas räudiger zu Werke geht und den Punk auspackt, sind die üblichen Verdächtigen aus Palm Springs und Umgebung sofort im Gedächtnis. Doch leider reicht dies nicht, um "Le Poison & La Reine" in eine Genussphase zu bringen. Die Vocals bleiben einfach ein ständiger irritierender Wegbegleiter, den man ab und an gerne abschütteln würde.
Die Spanne zwischen den Möglichkeiten und der tatsächlichen Performance ist bei KAHFA daher auch recht breit. Leider geht das diesmal zu Ungunsten der schweizerischen Combo - auch wenn die Talente sicherlich erkannt sind!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes