KALIBAN - The Tempest Of Thoughts
Mehr über Kaliban
- Genre:
- Melodic Death
- Label:
- Low Frequency
- Orchard
- Carnal Cage
- Forever In Bloom
- The Angel
- The Crimson Ark
- Call Of Siren
- My Song Silent
- Time To Burn
Melodiösen Death Metal aus finnischen Landen kredenzen uns KALIBAN mit ihrem Debütalbum „The Tempest Of Thoughts“. Lebendige Gitarren, kraftvolles Drumming, solides Frontgegrowle – das und mehr bieten die vier jungen Skandinavier auf den neun Tracks ihres Erstlings. Der Sound wirkt teilweise noch sehr verwaschen, die einzelnen Instrumente partiell zu hintergründig, so ist beispielsweise der Gesang abschnittsweise sehr leise. Dennoch gelingt es mit schnellen, melancholischen Melodien, einer Menge Gastmusikern, dabei u.a. einer stimmlich einfach entzückenden Sopran-Sängerin namens Kaisa Jouhki, sowie an DARK TRANQUILLITY erinnernden Leadgesang, zum permanenten Mattenkreisen einzuladen. Für den heimischen CD-Player ist dieser Silberling aus diesem Grunde jedoch mit Vorsicht zu genießen. Der Grund ist einfach: Um diese Musik vollends ausschöpfen zu können, ist ein nachbarunfreundlicher Lautstärkepegel von Nöten. Gemütliches Chillen im heimischen Wohnzimmer bei einem guten Glas Rotwein ist bei KALIBAN jedenfalls nicht möglich. Dagegen dürfte ein Konzert der Jungs sicher der Oberhammer sein. Dort käme das schnelle Songwriting richtig zur Geltung. Hoffen wir also auf eine baldige Gelegenheit, die Finnen mal live zu sehen.
Übrigens ist nicht nur der leicht schwammige Sound, sondern auch das hohe Tempo ein klarer Schwachpunkt der Scheibe. „The Tempest Of Thoughts“ ist durchschnittlich in einem einheitlich hohen Tempobereich gehalten, der durch Mangel an Variation schnell zu Verdruss seitens des Hörers führt. Nur zu oft wünscht man sich einen gediegenen, im Midtempo angesiedelten Song oder ein wenig mehr Groove, was diesem Album deutlich mehr Charisma und Ausdruck gegeben hätte.
Abgesehen von mangelnden Tempovariationen und der dumpfen Produktion (die jedoch stellenweise zu einer ganz eigenen Atmosphäre führt) liegt uns gut ausgereiftes Melodic-Death-Material vor. Und auch wenn mit DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES zwei nicht abzustreitende Einflussquellen gegeben sind, so weiß man immer wieder durch ein eigenes Flair und großartige Ideen zu begeistern.
Als Sahnehäppchen [Wat dat denn? Frage des Lektors] entpuppt sich übrigens der letzte Track „Time To Burn“. Er steigert sich von einem beachtlichem einminütigem Instrumentalpart zu einem bemerkenswertem, musikalisch hervorragend untermaltem Gesangsduett von oben bereits erwähnter Gastsängerin und Lead Sänger Henri Peltola.
Fazit: An einem Stück ist „The Tempest Of Thoughts“ leider zu eintönig und auf Dauer etwas ermüdend. Die Songs einzeln für sich betrachtet stellen jedoch kleine Meisterwerke dar, die sich aus der momentanen Melodic-Death-Brühe herausheben. Wer es gerne durchwegs etwas schneller mag, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Line-Up: The Caliband:
Mertsi Helppi – Drums, Percussion
Toni Kettunen – Guitars
Henri Peltola – Guitars, Lead Vocals
Olli Simola – Bass, Vocals
Anspieltipps: Time To Burn, Carnal Cage
- Redakteur:
- Katrin Debes