KAMIKAZE 52 - Destroy Yourself To Rise
Mehr über Kamikaze 52
- Genre:
- Independend
- Label:
- Rabazco / EFA / Maldoror
- Release:
- 09.05.2003
- Desire
- The Whore And The Liar
- War
- Scream For Me
- Sweet Disease
- Hellcat
- Bitch Of Destruction
- Jesus Presley
- Sky
- The Hole
- Emotional Overkill
Das Berliner Independend-Projekt KAMIKAZE 52 kommt auf seinem Debüt-Album "Destroy Yourself To Rise" ausgesprochen schräg daher. Schräges Cover, schräges Outfit, schräge Mucke – aber vom Allerfeinsten. Schräg geht es schon beim Hintergrund zur Band und ihrem Namen los: Bandkopf Alexander Goldmann verwickelte einstens die asiatisch abgestammte Sui Yamamoto in einen Motorradunfall, der die charismatische Frontfrau für 52 Tage ins Krankenhaus beförderte. Gerade zu dieser Zeit kam Alexander, der unter anderem bei der Formation FEELING B aktiv war, der amtierende Sänger seines damaligen Projektes abhanden und wie sich herausstellte, ist sein Unfallopfer Sui mit einer höchst beeindruckenden stimmlichen Vielfalt gesegnet. So fand man sich, um gemeinsam musikalisch aktiv zu werden, unterstützt von einer wechselnden Rhythmusfraktion und diversen Gastmusikern.
Stilistisch ist das vielseitig orientierte Schaffen der wilden Truppe nicht leicht einzuordnen, und das ist auch gut so. Bretthartes Riffing und melodiöse Hooklines treffen auf ein elektronisches Fundament, treibende Beats, poppige Strukturen mit Hitpotential und einem Sound, der, gewürzt mit experimentellen Elementen, irgendwo zwischen rebellischem Cyberpunk, NuMetal und Gothic-Touch angesiedelt ist. Das Ganze ergibt, gepaart mit der an Nina Hagen, Maria von EAT NO FISH oder auch Sandra von den GUANO APES erinnernden Ausnahmestimme von Sui, einen fesselnden und erfrischenden Cocktail, der durchweg zu überzeugen weiß und dieses Album direkt in meine Favoritenliste katapultiert hat. Apropos Paarung: Die oftmals anzüglichen Texte sowie Suis vielseitige Gesangspräsentation sorgen für einen gewissen erotisierenden Kitzel, der einen der Reizpunkte des Albums ausmacht. Die Songs gehen einprägsam ins Ohr und vor allem schwerstens in die Beine, was zusammen mit der Gesamtpräsentation für einige Club-Hits sorgen sollte. Aber auch wenn die meisten Stücke knallhart und abwechselnd aggressiv oder verspielt direkt zur Sache kommen, ist mit so manch zarter Passage und vor allem den beiden balladesken Abschlusssongs auch in Sachen Tempo und Intensität für Abwechslung gesorgt. Ich für meinen Teil bin jedenfalls überaus entzückt ob dieser Neuentdeckung und brenne darauf, die Combo einmal live genießen zu dürfen. Bis dahin sei euch die Anschaffung von "Destroy Yourself To Rise" wärmstens empfohlen; auf der Homepage der Band gibt es die Scheibe für schlappe 12,99 Klimpersteine zu bestellen, im Handel legt man gleich vier Münzen mehr drauf.
Anspieltipps: Da fällt die Auswahl schwer. Hängt die Lauscher einfach in 'Desire', 'Scream For Me', 'Sweet Disease', 'The Hole' und 'Emotional Overkill' rein.
- Redakteur:
- Andreas Jur