KANSAS - The Absence Of Presence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2020
Mehr über Kansas
- Genre:
- Progressive Rock / AOR
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Inside Out (Sony)
- Release:
- 17.07.2020
- The Absence Of Presence
- Throwing Mountains
- Jets Overhead
- Propulsion 1
- Memories Down The Line
- Circus Of Illusion
- Animals On The Roof
- Never
- The Song The River Sang
Pure Schönheit
Die Karriere von KANSAS umspannt mittlerweile mehr als 45 Jahre, geschmückt mit Klassikern wie "Leftoverture" oder "Point Of Know Return" und AOR-Perlen wie "Power" und "Audio-Visions". Tatsächlich bin ich der Meinung, dass die bisherigen 14 Alben allesamt in jeden Rock-Haushalt gehören, ein wirklich schwaches Werk hat die Band bisher noch nicht veröffentlicht.
Von daher ist es natürlich keine Überraschung, dass auch "The Absence Of Presence" wieder ein wirklich schönes Werk geworden ist. Es paart auf exzellente Weise die eher progressiven Werke der Siebziger mit den eingängigen Veröffentlichungen der Achtziger. "The Absence Of Presence" ist tatsächlich ein Melodie- und Harmonie-Festival.
Beginnend mit dem etwas über achtminütigen Titeltrack werde ich durchflutet von Schönheit und Optimismus. Die Violine von David Ragsdale verstärkt das Gefühl nur und sorgt zu keiner Sekunde für Melancholie. Ronnie Platt macht auch diesmal wieder einen vorzüglichen Job und lässt jeden Gedanken an Steve Walsh vergessen, denn seine Gesangslinien sind einfach traumhaft, was man im gleichen Maße auch über die Keys von Tom Brislin oder die Gitarre von Richard Williams sagen kann. Und obwohl "The Absence Of Presence" so betörend und einschmeichelnd ist, ist es im gleichen Maße aber auch anspruchsvoll und fordernd. Dazu darf man das detailverliebte 'Throwing Mountains' oder die das Instrumental 'Propulsion 1' hören.
Manch ein Fan mag vielleicht bemängeln, dass dieses 15. Studioalbum zu harmonisch und melodisch ist, zumal der Vorgänger "The Prelude Implicit" etwas schroffer daherkam. Ich finde das aber alles ganz hervorragend. Hier läuft gerade das wunderbare Doppel 'Memories Down The Line' und 'Circus Of Illusion', und das sind einfach fantastische Songs. Vor allem, weil ich bei aller Harmonie nie das Gefühl habe, dass ich in Kitsch ertrinke. Dafür sorgt nur das grenzwertige Artwork, aber ansonsten ist das hier Kaschmir und keine Zuckerwatte.
Ganz klar, wer seinen Rock gerne etwas pompös, melodiös, harmonisch und dennoch anspruchvoll mag, der muss "The Absence Of Presence" mögen. Ich finde einfach keine Argumente, die dagegen sprechen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk