KANT - Paranoia Pilgrimage
Mehr über Kant
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sound Of Liberation Records
- Release:
- 27.09.2024
- The Great Serpent
- Baba Yaga
- Book Of Creation
- Traitors Lair
- Occult Worship
- Paranoia Pilgrimage
- Dark Procession
- Lord Of Flies
- Rainbird
Zeitloser Heavy Rock der Extraklasse!
Da habe ich vor wenigen Tagen noch die Behauptung aufgestellt, dass BLACK SABBATH im heutigen Heavy-Rock-Zirkus nicht mehr die allergrößte Rolle spielt, nur um nun festzustellen, dass es durchaus noch einige frische Acts gibt, die den Sound der britischen Legende von der Pike auf gelernt haben und ihn vor allem auch als markanten Einfluss in ihrem Material verarbeiten. Eine dieser Combos ist sicherlich KANT, eine Psychedelic-Rock-Combo aus Aschaffenburg, die neben Einflüssen von 70s-Monstern wie JETHRO TULL und GOLDEN EARRING auch dem charakteristischen Gitarrensound eines Tony Iommi eine sehr hohe Bedeutung beimessen und ihn auch in den Songs des zweiten Albums immer wieder von Neuem aufblitzen lassen.
Doch "Paranoia Pilgrimage" hat sehr viele interessante Facetten aufzubieten, die weit über den klassischen Heavy Rock hinausgehen: In Tracks wie 'Dark Procession' und 'Book Of Creation' hört man Elemente der NWoBHM, 'Traitors Lair' gibt sich als verspieltes Old-School-Prog-Tribute, und das Schlussduo 'Lord Of Flies' und 'Rainbird' widmet sich sogar dem absolut zeitlosen, teils sogar epischen Heavy Metal der Ursprungszeit mit fein galoppierenden Riffs und tollen Classic-Metal-Vocals.
Die enorme Bandbreite ist sicherlich ein großes Plus, die kompositorischen Qualitäten und die wiederkehrende Unberechenbarkeit in den grundlegenden Ansätzen fungieren als weiteres Sahnehäubchen, und da auch die klangliche Aufbereitung so authentisch und natürlich klingt, erlebt man sogar phasenweise ein gewisses Live-Feeling und befindet sich gedanklich sogar schon in den Clubs, die KANT hoffentlich bald bespielen wird.
"Paranoia Pilgrimage" ist derweil nicht mal ein Retro-Event, sondern ein modernes Heavy-Rock-Album, das die Zeitlosigkeit der Ursprünge ganz klar in den Fokus setzt. Mit neun ausnahmslos fantasischen Kompositionen bewirbt sich die Band hier nicht nur für die Jahreslisten in diesem spezifischen Genre, sondern für die Highlight-Zusammenfassung des gesamten Kalenderjahres. Es sind eben gerade diese Alben, an die man erst einmal keine Erwartungen stellt, die am Ende die größten Überraschungen bescheren. KANTs zweite Platte gehört auf jeden Fall in diese ganz besondere Kategorie!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes