KAOCIDE - Adrenaline
Mehr über Kaocide
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Eigen
- Release:
- 27.07.2011
- Adrenaline
- Downpour Of Emoition
- Desire
- End Of Days
- Zerstörte Freundschaft
100% Metalcore aus dem Nassauer Land
Der Metalcore ist nicht tot zu kriegen. Obwohl diese Subgenre schon seit Jahren die Szene spaltet, erfreut es sich gerade bei den jüngeren Metallern großer Beliebtheit. Da verwundert es kaum, dass sich immernoch Bands dieser Stilrichtung verschreiben. Eine davon ist KAOCIDE aus Diez an der Lahn. Die fünf Jungs zocken Metalcore á la AS I LAY DYING und orientieren sich an Vertretern der amerikanischen Schule. Die fünf Songs, die auf "Adrenaline" enthalten sind, sind gut produziert und handwerklich solide eingespielt.
Soviel zu den guten Seiten der Scheibe. Insgesamt sind nämlich gerade die ersten Songs 'Adrenaline' und 'Desire' ein Beispiel für standardisierten Metalcore. So wie eine McDonalds-Filiale der anderen gleicht, so sind sich auch die meisten modernen Core-Bands sehr ähnlich.
Breakdowns, singende Melodic-Death-Metal-Riffs und der Wechsel aus Shouting und Clean-Gesang sind die Hauptbestandteile eines jeden Metalcore-Cocktails. KAOCIDE fügen ihrer eigenen Mischung darüber hinaus auch noch Elemente aus Crossover (siehe 'Downpour Of Emotion') und Nu Metal (man beachte die Sprechgesang-Einwürfe bei 'End Of Days') bei.
Ein Song, der wenigstens etwas aus dem Raster fällt ist der letzte Song 'Zerstörte Freundschaft', da hier zum einen auf Deutsch gesungen wird und das Intro über einen coolen Post-Metal-Einschlag verfügt. Dadurch erinnert speziell dieser Track an andere deutsche Kapellen wie NARZISS oder auch AKREA. Allerdings muss man dazusagen, dass die Lyrics in diesem Lied etwas schwülstig geraten sind. Gerade so feinfühlige gehauchte Zeilen wie "Schau in dein Herz" erinnern eher an PUR als an eine Metal-Band. Außerdem muss man auch wirklich ergänzen, dass die klaren Gesangspassagen noch etwas verbessert werden könnten. Man merkt Sänger Achim nämlich an, dass er eigentlich eher zum Shouten als zum "echten" Singen neigt.
Alles in allem fällt das Fazit für diesen Silberling geteilt aus. Denn man muss einerseits sagen, dass die mangelnde Individualität die meisten Otto-Normal-Metaller langweilen oder sogar abschrecken wird, während ein überzeugter Metalcore-Jünger technisch einwandfreie Kost serviert bekommt, an der sich tatsächlich längere Zeit erfreuen wird. Moderner Metal bleibt also auch Anno 2011 Geschmackssache.
- Redakteur:
- Adrian Wagner