KARAVAN - Unholy Mountain
Mehr über Karavan
- Genre:
- Stoner Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Evil Noise Recordings / Vinyltrolden
- Release:
- 21.07.2023
- Throne
- Chase The Dragon
- Bonfire Ritual
- Rot
- Demon Slime
- Mars
- Unholy Mountain
Mit KARAVAN gern wieder auf Reisen in Norwegen.
Das Stoner-Doom-Metal-Trio aus Norwegen besteht seit 2019 und legte diesen Sommer mit "Unholy Mountain" sein Debütalbum vor, wobei die enthaltenen Titel 'Throne' bereits seit 2021 und 'Bonfire Ritual' seit 2022 verfügbar waren. Laut Ausschreibung sollen unter anderem sowohl YOB, als auch die rohe Natur Norwegens Einfluss auf den Sound der noch jungen Band genommen haben. Da mir diese beiden Aspekte zusagen, hielt ich es für eine gute Idee, mich mit dem unheiligen Berg zu beschäftigen.
Die beiden vorgenannten Songs legen gemeinsam mit 'Chase The Dragon' und 'Rot' bereits eine kompetente erste Hälfte vor. Die Gitarren laden mit teils psychedelischen Klängen und teils wohlklingenden Stonerriffs zum Lauschen ein, das Schlagzeug sorgt aber auch mal für ein Übergleiten in den Doombereich. Die Stimme growlt sich dazu äußerst passend durch's Programm. 'Throne' stellt bereits einen gelungenen Einstieg dar. Lediglich der zweite Titel verliert mich fast kurz vor seinem Ende durch den kurzen, wilderen Ausflug der Gitarren, kriegt dann in der letzten halben Minute aber doch noch die Kurve.
Am abwechslungsreichsten erscheint mir das knapp sieben Minuten währende 'Bonfire Ritual'. Es legt mit atmosphärischem Feuerknistern und leiser Gitarrenmelodie los, die mit recht bald zunehmender Lautstärke und einsetzendem Taktschlag den Zuhörer einzukreiseln vermag. Zu dem Zeitpunkt, an dem sich der Gesang hinzugesellt, sitzt man schon halb hypnotisiert mittendrin im Lagerfeuerritual. Nach einer kleinen Pause geht es auch mal ein Weilchen flotter zur Sache, wodurch die Stoner-Doom-Ecke kurz verlassen wird. Doch auch das kürzeste Lied, 'Rot', weist ein paar deutlich verspieltere Stellen auf, wofür hauptsächlich die Gitarristen verantwortlich zeichnen. Der Schlagzeuger "darf" ebenfalls kurz vor Schluss mal aktiver auftreten und zeigen, was in ihm steckt.
In der zweiten Hälfte des Albums lässt die Dreiercombo ebenfalls nicht nach. 'Demon Slime' bietet keine großen Eskapaden und Überraschungen mehr, sondern ist schlicht ein geradliniger, gut gemachter Song, der den anderen Albumtiteln trotzdem in nichts nachsteht und sich gut ins Werk einfügt. Der Acht-Minüter 'Mars' lässt sich wieder auf angenehme Art und Weise mehr Zeit, so dass der Zuhörer langsam in die Stonerwelt hineindriften kann. Nach zirka einem Viertel werden die Zügel von dem Trio etwas angezogen - das Stück wirkt straffer und zusammen mit der Stimme schwerwiegender. Ein rundes Lied zum Mitschwingen. Der Titelsong ist mit neun Minuten zugleich der längste Albumtrack. Die Gitarrentöne gleich zu Beginn empfinde ich wenig melodiös, was sich zum Glück schnell fängt. Dafür tritt für eine Weile eine vordergründige, mich störende Snare zutage, die später zumindest im den Hintergrund verschwindet und auch mal pausiert. Im Übrigen liegt dennoch auch insoweit ein starkes Stück vor, das sowohl in den langsamen, als auch in den schnellen Abschnitten, die im Wechselspiel zueinander auftreten, lauschenswert ist.
Insgesamt ist das Album eine hörenswerte Angelegenheit, die ich hiermit Genrefreunden weiterempfehlen möchte. Das Debüt der Truppe hat mir zumindest bereits so gut gefallen, dass ich mit KARAVAN gern wieder in Norwegen auf Reisen gehen würde.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt