KATATONIA - Dead Air
Mehr über Katatonia
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 13.11.2020
- Lethean
- Teargas
- Serein
- Deliberation
- The Winter Of Our Passin
- Ghost Of The Sun
- The Racing Heart
- Soil`s Song
- Old Heart Falls
- Forsaker
- Tonight`s Musi
- In The White
- Leaders
- Lacquer
- Omerta
- My Twin
- Unfurl
- July
- Evidence
- Behind The Bloo
Der Pandemie getrotzt
Konzerte, wie sie uns doch fehlen. Dicht aneinander gekuschelt, die Musik feiernd, emotional eingetaucht in die dargebotene Kunst. Wir als Wachs in den Händen der Musiker, die es schaffen, die dichte Atmosphäre auf Platte auch auf der Bühne piekfein und bis ins kleinste Detail zu kopieren, sie sogar noch zu verschärfen. Und speziell im Fall der vorliegenden Band wirken die Klänge noch etwas wunderschön trauriger, wärmer, melancholischer. Wir geben uns vollends der Musik hin, lassen unsere Gedanken kreisen – zumindest für den Zeitraum der Veranstaltung.
Die Könige der Gefühlsebene geben sich mit einem Live-Album die Ehre, KATATONIAs "Dead Air" bietet eine Stunde emotionalen Tiefgang in Reinform. Nachdem am 24. April mit "City Burials" ihr 12. Album erschien, wollten Jonas Renske und Co. auf große Tournee gehen, doch die noch aktuelle Lage machte den Schweden einen Strich durch die Rechnung. Not macht jedoch erfinderisch und so einigte man sich bei KATATONIA im Mai auf ein live-gestreamtes Konzert aus den Gröndahl-Studios, das nun unter dem Titel "Dead Air" den Weg an die Öffentlichkeit findet.
Persönlich halte ich von dieser Idee sehr viel, da Live-Outputs, welcher Art auch immer, insbesondere jetzt unheimlich gehaltvoll sind. Und wenn sie wie im Fall von "Dead Air" auch entsprechend gut und authentisch umgesetzt werden, ist auch ein Tonträger eine gute Gelegenheit, sich fallen zu lassen und seinen Geist den zumeist bittersüß melancholischen Klängen dieser Band zu öffnen. Hinsichtlich der Setliste gibt es ein buntes Repertoire der letzten zwei Dekaden. Natürlich sind mit 'Lacquer', 'The Winter Of Our Passing' und dem 'Behind The Blood'-Abschluss auch hochaktuelle Stücke am Start, doch auch Dauerbrenner im KATATONIA-Klanguniversum wie 'Teargas', 'My Twin' oder auch 'Ghost Of The Sun' und 'July' werden hier zum Leben erweckt.
Natürlich fehlt die Zuschauerreaktion, doch die Schweden machen das Beste aus der Situation und verzaubern den Zuhörer, geleiten ihn in eine hochemotionale, zumeist düstere Welt mit leichten, warmen Sonnenstrahlen, in denen er sich suhlen, in denen er Kraft tanken kann, bevor der dunkle Schleier der Umgebung wieder die Oberhand gewinnt. Bei insgesamt 20 Stücken darf er sich auf eine lange Achterbahnfahrt einstellen, doch fehlen wird ihm bei "Dead Air" an nichts. KATATONIA besticht durch einen tollen Output: Weder Live-Fisch noch Best-Of-Fleisch, aber trotzdem köstlich.
- Redakteur:
- Marcel Rapp