KATLA (DK) - Scandinavian Pain
Mehr über Katla (DK)
- Genre:
- Sludge / Doom / Punk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 21.03.2025
- Don't Let The Fuckers Get You Down
- Goblet Of Power
- Dead Lover
- Eating Grapes With Kevin Sharp
- Taurus
- Hunab-Ku
- White Dagger
- Grim Jesus
- Castle Of Purity
Eine Frage der Energie - und der fehlenden Energie!
Ein neues Album von KATLA - das macht auf jeden Fall neugierig. Beim genauen Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass es sich bei den Urhebern von "Scandinavian Pain" nicht um die isländische Black/Doom-Metal-Combo handelt, sondern um einen Newcomer aus Dänemark, der sich teilweise in ähnlichen Regionen ausbreitet, sich in der Summe aber noch deutlicher der Sludge-Szene zugehörig fühlt. Mit ihrem Debüt waren die Jungs unlängst als Support von 1914 in Europa unterwegs, kurz darauf erfolgt nun der Album-Release, der nebst einer Reihe von schmutzigen Slow-Motion-Riffs auch einige punkige Elemente enthält, die der Platte den manchmal überfälligen Drive verpassen.
Denn es läuft anfangs noch nicht alles rund bei KATLA. Die Songs bieten Fragmente von Riffstrukturen, dehnen sich in mehrere Richtungen aus und beeindrucken zumindest mit ihrer räudigen Energie, finden manchmal aber nicht so wirklich den Punkt, der die Scheibe schließlich zum Explodieren bringen könnte.
Stücke wie 'Goblet Of Power' und 'Dead Lover' mögen zwar ordentlich drücken, doch eine klare Grundaussage, beziehungsweise die erforderliche stilistische Konsequenz, geht "Scandinavian Pain" an manchen Stellen noch ab. Das macht sich gerade dann bemerkbar, wenn die Dänen zu sehr auf einem einzigen Riff herumreiten und der Faktor Variation mit sehr geringer Priorität berücksichtigt wird. Nur manchmal kommt die Band etwas mehr aus sich heraus, bringt die Energie dann auch in die Songs und zehrt vom punkigen Spirit, der quer über das Album verteilt, sich aber nur manchmal so richtig befreien kann. 'White Dagger' und 'Grim Jesus' liefern die Explosionen, von denen "Scandinavian Pain" einige mehr gebrauchen könnte, doch zumindest ist hier im Ansatz schon mal zu erkennen, wozu die Band in der Lage ist, wenn sie einfach mal etwas spontaner die Keule auspackt. Das Gros des übrigen Materials ist aus dynamischer Sicht viel zu verhalten, und wenn die beeindruckendste Nummer schließlich das ruhige, von einer interessanten Erzählstimme begleitete 'Hunab-Ku' ist, dann ist eigentlich schon alles zur tatsächlichen Power dieser Platte gesagt.
"Scandinavian Pain" ist leider viel zu sehr Versteckspiel und zu selten Eruption. KATLA deutet Vieles an, bringt aber nur Weniges wirklich konsequent voran. In der Folge zündet der erste Silberling nur bedingt und bleibt deutlich hinter den Möglichkeiten der Herrschaften zurück.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes