KAYDJA - Verloren
Mehr über Kaydja
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Wolfy-Office / Babü-Records
- Release:
- 21.06.2024
- Verloren
- Käfig
- Wir sind hier
- Zeichen
- Hier und jetzt
- Narben
- Deine Welt
- Nie woanders
- Letzte Kraft
- Held
Sehr ordentliche norddeutsche Eigenproduktion!
Ein seltsamer Bandname, ist mein erster Gedanke, denn wider Erwarten heißt niemand so in der Band. Immerhin, so heißt keine andere Kapelle und das war auch der Grund für die Benennung, auch wenn die Herleitung als maximal falsch ausgesprochenes englisches Wort "Cage" ziemlich weit hergeholt ist. Aber vielleicht versteht man dieses Denglisch ja in Ettenbüttel, wo die Band zuhause ist, nicht allzu weit entfernt von meiner eigenen Heimat.
Also "Käidscha", okay. Der Nukleus der Band ist das musizierende Ehepaar Steffi und Pascal Preis-Runge an Mikrophon und Bass, vervollständigt von Schlagzeuger Niko Markgraf und Daniel Salinger an der Gitarre. Nein, die musst du alle nicht kennen, es sei denn, du lebst im Raum Gifhorn, denn alle spielten bereits in verschiedenen regionalen Formationen, deren Bandbreite so vielfältig war wie die Einflüsse der einzelnen Musiker: Progressive Metal, Metalcore, aber auch Pop. Und dann ist da noch Steffi, die Erfahrung als Sängerin einer Coverband hat, beruflich Hörspielsprecherin ist und Gesangsunterricht bei Britta Görtz nimmt. Ja, die Britta Görtz von HIRAES.
Aber wie klingt KAYDJA denn nun? Die Grundlage ist deutschsprachiger Alternative Metal, auf Deutsch einfach aus dem Grund, weil Steffi in ihrer Muttersprache in Sachen Lyrik sicherer unterwegs ist. Lobenswert, zumal sie textlich nicht nur das übliche Herz-Schmerz-Gesülze wiederkäut. Als kleine Auflockerung lässt die Sängerin auch mal ein paar Shouts oder Growls vom Stapel, hier kommt dann wohl Britta Görtz' Hilfe ins Spiel.
Die meisten Stücke sind gradlinige Rocker in der Schnittmenge zwischen Rock, Alternative, etwas Grunge und manchmal auch kleine Hardcore-Einflüsse. Das geht nicht immer gut, das Ende von 'Deine Welt' wird dadurch nicht aufgepeppt, dafür ist hier der Refrain besonders gut gelungen, die thrashigen Zwischentöne in 'Letzte Kraft' dafür umso besser. Diese durchaus interessante Mischung schaffen die Vier sowohl kraftvoll als auch ruhiger wie in 'Narben' oder 'Nie woanders' zu intonieren. Nicht alle Lieder sind Volltreffer, aber das dürfen wir der erst seit kurzem bestehenden Band auf ihrem Debütalbum nachsehen, zumal KAYDJA diesen Release wohl hauptsächlich für ihre eigenen Auftritte geplant hat - die Digipak-Version hat nicht einmal einen Barcode. Eine Eigenproduktion als erster Schritt ins Musikbusiness also, ein guter noch dazu, auch wenn bestimmt in der Zukunft noch mehr Hitpotential schlummern könnte, aber der Anfang ist gemacht. Jetzt heißt es also: First we take Gifhorn, then we take the world.
Das Album mit dem starken Coverfoto - auch wenn die Band weniger düster unterwegs ist, als das Bild anzudeuten scheint - ist bei den einschlägigen Streaming-Portalen zu finden und kann physisch im Wolfy-Shop bestellt werden. Damit du weißt, ob es sich lohnt, diese VÖ aus dem deutschen Rock-Untergrund ins Haus zu holen, gibt es hier zwei Tipps von mir in Form von Videos:
Da ist zuerst einmal der Titelsong, 'Verloren':
https://www.youtube.com/watch?v=ZD46-JFOJEk
Und zum Zweiten 'Letzte Kraft':
https://www.youtube.com/watch?v=XGwxLbVqyM8
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger