KEEGAN - An Itch You Can't Scratch
Mehr über Keegan
- Genre:
- Indie Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bellfire / Bellaphon
- Release:
- 31.08.2018
- You Can't Decide
- Two Wrongs
- Famous Last Words
- All Bets On 16
- Better Days
- Bite That Tongue
- The Least Nation
- Watch Me Fall
- Love Lost Love
- Radio
- Please Return It
- Old School
- Pass Over Me
- Morning Light
So viel Positives - aber wo sind die ganz großen Songs?
Der Austausch der kompletten Saitenfraktion hat bei KEEGAN keine Krise ausgelöst; nach wie vor ist die Band ein Garant für Feelgood-Sounds mit beschwingtem Untergrund, und ähnlich wie auf "Famous Last Words" ist diese positive Attitüde phasenweise so stark ausgeprägt, dass sie als zentraler Faktor alleine schon genügend Begeisterung auslöst, um sich von "An Itch You Can't Scratch" mitreißen zu lassen. Doch was taugen die Songs?
Im Großen und Ganzen eine Menge, wenn man nicht zwingend erwartet, von melodischen Hitgranaten umgeworfen zu werden. Hooklines werden nur spärlich verwendet, Singalongs sind Mangelware, und die wenigen klebrigen Parts sind dann auch nicht so stark haftend, dass man sie nicht wieder lösen könnte - ein Manko, mit dem sich auch schon der letzte KEEGAN-Silberling herumschlagen musste. Es sind jedoch andere Qualitäten, mit denen die Multikulti-Combo aus Köln hier auftrumpft. Dieses Feeling, die manchmal schon fast unnachahmlich formulierte Leichtigkeit und letztlich diese coolen, leichtfüßigen Grooves, bei denen man zwangsläufig in irgendeiner Form einsteigen muss, sind Aspekte, die man als Highlight-Momente nicht wegdiskutieren kann. Und auch die Performance ist irgendwie ansteckend und verspricht ein wohliges Grinsen beim Zuhörer, ganz gleich in welcher Grundverfassung er sich vorher auch befunden haben mag. In dieser Sache ist "An Itch You Can't Scratch" wirklich nicht anzufechten.
Es sind eben nur die fehlenden Hits, jene Songs, an die man sich auch später noch erinnern kann, die KEEGAN zum wiederholten Male nicht produziert hat. Nun ist das Bandkonzept sicherlich nicht darauf ausgelegt, die Charts aufzurollen und mit Single-Auskopplungen um sich zu werfen. Aber wenn am Ende alles beliebig klingt und irgendwie das Ziel nicht vor Augen scheint, ist auch die Euphorie ein relatives Ereignis - und die bleibt langfristig leider aus. Gute Laune, das ist der Antrieb dieses Albums, aber das alleine reicht zum wiederholten Male nicht aus, um KEEGAN nach ganz vorne zu bringen.
Anspieltipps: Better Days, Watch me Fall
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes